Im Traum Es ist weit und still. Weißer Sand und heller Staub elfenbeinfarbene Hörner von
Rindern vor einer milchweißen Lehmwand mit einem kreideweiß verstaubten Mann in einem
rahmfarbigen Kapuzenkleid. Alle Hörner alle Tiere alle Umrisse voneinander abgehoben nur
durch Schatten und Licht. Die staubweiße Hand des Mannes liegt auf dem Horn des vordersten
Tieres. Der Mann das bin ich. Ich bin der Leithammel der Geschichte und alles und alle folgen
dem Leittier. In AFRIKA ANLÄUFE ANREISEN treffen die Leserinnen und Leser auf verdichtete
Geschichten auf Reisen in und durch Afrika - Äthiopien Benin Burkina Faso Gambia Ghana
Guinea Bissau Mali Senegal und Togo. Im Zentrum stehen Landschaft und Kultur sowie Menschen
Rituale und Spiritualität. Gleichzeitig stellt die Erzählerin auch politische oder historische
Überlegungen an. Ihr höchst subjektives Erleben und Wahrnehmen auf ihren Reisen wird neben
allgemein gesellschaftlich relevante Themen gestellt. Der Kontinent - aus der Sicht einer
Europäerin mit langjähriger und tiefgehender Befassung mit den politischen kulturellen
spirituellen Strukturen in Afrika - wird auf synästhetische lebendige aber auch kritische
Weise für die Leserinnen und Leser nachvollziehbar gemacht indem sich die Texte ganz nah am
Geschehen bewegen. Gerda Sengstbratl schildert die Unmittelbarkeit afrikanischen Lebens und
afrikanischer Kultur gleichermaßen schillernd wie analytisch. Das ist die Besonderheit ihrer
Prosa. (Petra Ganglbauer) Die Erzählungen öffnen eine Tür in kleine intime Gemeinschaften. Uns
wird Einblick gewährt. Wir tauchen in Sphären ein die wir sonst niemals zu Gesicht bekämen.
Farben Gerüche und Landschaften prägen sich ein. Gleichzeitig öffnet sich eine Tür in die
andere Richtung: eine Tür in uns die zu uns selbst führt. Zu Urgefühlen die durch die
Erzählungen erweckt werden. (Judith Hinterberger)