Millionen lieben ihre Auftritte auf den großen Opernbühnen der Welt doch ihre Kunst liegt auch
in den intimen Momenten des Liedes: Diana Damrau und Jonas Kaufmann zwei deutsche Superstars
der internationalen Opernszene finden in ihrem neuesten Projekt in einem der spannendsten
Liederzyklen der Romantik zusammen. An der Seite des großen Klavierpartners Helmut Deutsch
gingen sie mit Hugo Wolfs Italienischem Liederbuch auf Tournee. In ihrer ganz eigenen
Interpretation die die fast vier Dutzend Momentaufnahmen der vielen Facetten der Liebe neu
gruppiert wurde der Zyklus zum Zwei-Personen-Drama. Jetzt erscheint der Mitschnitt aus dem
Alfried Krupp Saal der Philharmonie Essen als Live-Album. Schwärmerei zärtliche Annäherung
Verführung Misstrauen Eifersucht Streit Verzweiflung Beschimpfung Kränkung und erneute
Versöhnung: Ein schier unendlicher Facettenreichtum steckt in der zwar italienisch genannten
aber deutsch gedichteten poetischen Sammlung des Dichters Paul Heyse. Es brauchte ein
romantisches Genie wie den Feuerkopf Hugo Wolf der daraus ab 1890 ein Meisterwerk komponierte.
Ihm gelang es den Pointenreichtum den Witz die Ironie aber auch den großen expressiven
Gehalt dieser Lyrik in 46 Liedern einzufangen. In früherer Zeit oft von einzelnen Tenören oder
Sopranistinnen interpretiert wird Wolfs Meisterwerk in letzter Zeit immer öfter als Dialog
verstanden. Und genau diese Idee führen Damrau und Kaufmann mit großer dramaturgischer Wirkung
weiter: Ihre Neugruppierung sorgt für größere Bögen macht einzelne höchst intensive Momente
zu ganzen Szenen und legt eine nie dagewesene Dramatik frei. Dem zeitlebens erfolglosen Hugo
Wolf war es nie vergönnt als Bühnenkomponist den Durchbruch zu schaffen. In seinen Liedern
steckt viel von diesem dramatischen Talent das nun in absoluter Starbesetzung zu erleben ist.