Ich wollte aber wissen warum sie in einem Loch versank und verlöschte. Warum aus dieser
sinnlichen sprühenden Frau die Greisin wurde die an ihren Seelenschmerzen zerbrach. Ich
wollte wissen was aus der Liebe geworden war die ich als Kind spürte wenn ich meine
Grosseltern wie ein Wesen auf dem schmalen Sofa fand schlafend.' Susanna Schwager führt uns
zurück in die Kindheit und Jugend einer Generation die daran ist uns zu verlassen. Dort in
einer armen Grossfamilie aus dem Solothurnischen beginnt die Geschichte von Hildi Meister der
Frau des Metzgers. Zu ihr der Schweigsamen die vor fünfzehn Jahren starb führt uns ein
Geflecht von Stimmen die sich erinnern wie sie als Kind mitten in einer Schar von
Geschwistern aufwuchs wie sie als Jugendliche in der Fabrik arbeitete um den dringend
benötigten Lohn nach Hause zu bringen. Von der Unwissenheit beim Erwachsenwerden ist die Rede
vom Tändeln und von der ersten Liebe vom Kinderkriegen und vom Heiratenmüssen. Und dann kam
das Leben an der Seite von Hans Meister dem jungen Metzgerburschen der ganz unten anfing und
sie als es bergauf ging vom Dorf in die Stadt verpflanzte. Eine Familie wurde gegründet ein
eigenes Geschäft. Wer war diese Frau und wer wurde sie? Unter dem Erzählen der Stimmen die
sich überkreuzen und verknoten formen sich die zeitgeschichtlichen Bilder die Person scheint
uneinholbar.