Die Umsetzung der Richtlinie über unlautere Geschäftspraktiken (UGP-RL) in das UWG stellt seit
Jahren sowohl den deutschen Gesetzgeber als auch die Rechtswissenschaft und Praxis vor enorme
Schwierigkeiten. Beredtes Zeugnis liefern hierfür die UWG-Novellen von 2008 und 2015. Vor dem
Hintergrund der wissenschaftlichen Kontroverse ob die UGP-RL tiefgreifende Veränderungen der
deutschen Lauterkeitsrechtsordnung zwingend erforderlich macht untersucht die Arbeit die
dogmatischen Grundlagen der UGP-RL und erörtert die in dieser Hinsicht bestehenden
Umsetzungsverpflichtungen des nationalen Gesetzgebers. Im Anschluss an eine kritische Analyse
der UWG-Novellen von 2008 und 2015 plädiert der Verfasser für eine normativ kohärente und nach
außen transparente Umsetzung der UGP-RL in einem teleologisch und materiell-rechtlich
ausdifferenzierten modular systematisierten UWG.