2017: Bert Winter gehört zu der immer seltener werdenden Spezies der evangelischen Pfarrer in
Deutschland 47 Jahre geschieden zwei Kinder. Er ist als Pastor an der Erlöserkirche in
Rheinstadt-Benninghausen am Niederrhein tätig. Er selbst betrachtet sich mit seinem Berufsbild
schon als eine Art Dinosaurier was ihn aber nicht daran hindert sich ständig mit den
aktuellen Medien und Arbeitsmitteln auf dem Laufenden zu halten. Kollegen die noch ihren
Papierkalender nutzen ihr Fax noch nicht abgemeldet haben Angst vor dem Datenklau auf
sozialen Medien haben und niemals eine Weiterschaltung auf ihr Smartphone wegen der Gefahr
permanenter Ruhestörung in Erwägung ziehen sind ihm suspekt. Er durchlebt beruflich wie privat
turbulente Monate da sich in seiner Gemeinde große Verwerfungen aufgrund der kirchlichen
Finanz- und Relevanzkrise ankündigen. Zudem hadert er mit den fragilen Strukturen seines
komplizierten Familienlebens.In dieser Situation wird er zufällig mit dem Leben eines
Vorgängers im Pfarramt Wilhelm Ortmann konfrontiert da er auf dem Dachspeicher seines
Pfarrhauses dessen alten Koffer mit Aufzeichnungen und Briefwechseln aus den 30er Jahren in
einem Versteck entdeckt. Eine Geschichte von Verrat und Kirchenkampf unter dem Hakenkreuz tut
sich auf. Bert Winter beginnt daraufhin sich für diesen Kirchenmann der einst die
Erlöserkirche in Benninghausen mit aufbaute zu interessieren. Dessen ungeklärtes Schicksal -
seit April 1945 gilt Ortmann als vermisst - versucht er zu ergründen. Die Spuren führen ihn
zunächst in kirchliche Archive aber dann auch bald in die USA. Schließlich bricht er zu einem
kurzen Pilgertrip spontan ins Heilige Land auf.Gleichzeitig kämpft er um den Erhalt der eigenen
Kirche die von Schließung bzw. Entwidmung bedroht ist und um den Zusammenhalt seiner eigenen
Familie. Konfrontiert mit verschiedenen Krisenherden muss er die Bewährungsprobe seines Lebens
bestehen - als womöglich letzter Hirte seiner Gemeinde.