Diese Monographie bietet Raum den Innovationen in der Geschichte der Astronomie gebündelt
nachzugehen seien es instrumentelle Entwicklungen neue Meß- oder Auswertemethoden neue
Weltbilder oder revolutionäre Entwicklungen und spektakuläre Entdeckungen und damit Material
für weitere wissenschaftstheoretische und philosophische Überlegungen bereitzustellen. Das
einführende Kapitel von Gudrun Wolfschmidt präsentiert exemplarisch zahlreiche Beispiele und
Highlights zu den verschiedenen Themen. Die nächsten beiden Artikel widmen sich der Bremer und
Lilienthaler Geschichte des Tagungsortes. Hans-Joachim Leue stellt das grösste Fernrohr des
Kontinents das berühmte Lilienthaler 27-füßige Spiegelteleskop (1793) von Johann Hieronymus
Schroeter (1745-1816) vor. Er thematisiert dabei nicht nur den eindrucksvollen Nachbau (2015)
sondern die ganze Entwicklung der Lilienthaler Sternwarte einschliesslich der hervorragenden
instrumentellen Ausstattung. Katrin Cura berichtet über die Innovativen Ideen von Wilhelm
Olbers Focke (1834-1922) Arzt und Botaniker Urenkel des Astronomen und Arztes Wilhelm Olbers.
W. O. Focke machte Ernst Haeckel (1834-1919) auf die Evolutionstheorie Charles Darwins
aufmerksam und zitierte 1881 Gregor Mendels Werk über die Vererbung seine Erbsenforschung die
damit ins Bewusstsein der Biologen um 1900 kam.Es folgen drei Beiträge zu Modellen des Kosmos.
Astrid Wokke untersucht geometrische Muster im Schmuck der nordischen Bronzezeit und findet
Kreissysteme die eine projizierte Himmelskugel bilden Grundlage des Astrolabiums und
Hinweise auf astronomisches Wissen - basierend auf den Ideen von Dechend & Santillana: Hamlet's
Mill (1969). Karsten Markus-Schnabel berichtet kurz über die Sternkammer in Lübeck mit einem
einzigartigen Planetariumsprojektor (1931). Romke Schievink stellt das älteste funktionierende
optische Planetarium Zeiss Modell 1b vor das 1934 in Den Haag installiert wurde das
Instrument wurde nach einem Brand 1976 von aussen restauriert und projiziert heute in
Bruchhausen-Vilsen eindrucksvoll den Sternhimmel mit Milchstrasse wie vor 100 Jahren das Wunder
von Jena.Im folgenden werden fünf Beiträge zur Astronomiegeschichte vom Mittelalter bis zum
Beginn der Astrophysik behandelt. Regina Umland gibt Einblick in die Fortschritte in der
Astronomie durch indisch-arabische Ziffern und das Stellenwertsystem. Michael Hiermanseder gibt
Drei Briefe von Johann Jakob von Marinoni (1676-1755) wieder die seine Sternwarte und seine
innovativen Instrumente genau beschreiben. Björn Kunzmann informiert über Veränderliche Sterne
als Meilensteine in der Geschichte der Astrophysik mit den Beispielen Mira Algol und eta
Carinae. Dietrich Lemke präsentiert Johannes Hartmann (1865-1936) als Entdecker der
Interstellaren Materie. Kalevi Mattila zeigt die Reaktionen auf Johannes Hartmanns Entdeckung -
Zweifler Konkurrenten und Vollender.Moderne Entwicklungen der Astrophysik werden in den
letzten drei Artikeln geschildert. Rita Meyer-Spasche stellt die Bedeutung von Eberhard Hopf
(1902-1983) für die Entwicklung der mathematischen Astronomie und Astrophysik vor. Carsten
Busch berichtet eindrucksvoll Wie Schwarze Löcher ihre Schwärze verloren - Zur Entstehung der
Thermodynamik Schwarzer Löcher. Susanne M. Hoffmann widmet sich dem aktuellen interessanten
Thema Innovation EHT - Geschichte der Instrumente Methoden Entdeckung(en). Im Anhang wird -
ausser dem Tagungsprogramm - die Astronomie und ihre bemerkenswerte Geschichte in Bremen und
Lilienthal überblicksartig dargestellt (mit Links und Adressen) - ein Astro Walk der zum
selbst erkunden einlädt.