Das Grundgesetz die Verfassung des wiedervereinigten Deutschlands wurzelt nicht in der
Unbestimmtheit von Moderne und Säkularisierung. Es schöpft aus der entscheidenden Quelle des
christlichen Abendlandes: dem biblisch bezeugten Gott und den sich daraus für die Gestaltung
der zwischenmenschlichen Beziehungen in Staat und Gesellschaft ergebenden normativen
Konsequenzen. Von daher ist es kein Zufall dass der entscheidende sittlich-moralische
Referenzpunkt am Beginn der Präambel nicht der Mensch ist sondern Gott. Dieser erste Satz
variiert jenen Maßstab christlich grundierter Staatsformen und Gesellschaftsstrukturen
demzufolge der Mensch und Bürger sich im entscheidenden Moment vor allem in Abwehr totalitärer
Versuchungen auf Gott und die fundamentale Weisheit der Bibel einlassen und verlassen kann. Im
Zeitalter eines Säkularismus jedoch der sich der totalen Dynamik von technischem Fortschritt
und ökonomischer Globalisierung als Antriebsmittel und Endzeitperspektive gleichermaßen
instrumentell bedient ist der christliche Gottesbezug im Grundgesetz rechtsphilosophisch eine
immer rabiater bestrittene handlungspolitisch immer häufiger überlesene und multikulturell
immer radikaler infrage gestellte Prämisse. Dem soll und muss widersprochen werden. Mit
Beiträgen von Udo Di Fabio Thibaut de Champris Wilfried Härle Benjamin Hasselhorn Heinrich
Oberreuter Friedemann Richert Thomas A. Seidel Ulrich Schacht + Barbara Wenz sowie einem
Grußwort von Hildigund Neubert und einem Nachruf auf Ulrich Schacht von Sebastian
Kleinschmidt.[Dignity and Arbitrariness. Theological and Philosophical Premises of the Basic
Law]The Basic Law the constitution of reunited Germany has its roots not in the indeterminacy
of modernity and secularization. Instead it draws from the decisive source of the Christian
West: God as testified in the scriptures and the resulting normative framework for the design
of interpersonal relationships in society and state. Therefore it is no coincidence that at
the beginning of the preamble the decisive ethical reference point is not mankind but God. This
initial sentence refers to the criterion of any form of government or social structure that is
basing itself on Christianity according to which human beings and citizens can rely in critical
moments on God and the fundamental wisdom of the Bible. But in the age of secularism the
Christian reference to God in the Basic Law has been increasingly challenged by philosophy of
law is often ignored by politics and has become a multiculturally questioned premise. This
has to be refuted.