Glaube(n) im Disput: Seit Beginn des Christentums wurde darüber debattiert und gestritten was
der rechte Glaube sei. In der Reformationszeit wurde nicht nur in Wortkämpfen um
Glaubenswahrheiten gerungen. Auf Grundlage einer wissenschaftlichen Tagung der Gesellschaft zur
Herausgabe des Corpus Catholicorum und des Lehrstuhls für Mittlere und Neuere Kirchengeschichte
in Kooperation mit der Katholischen Akademie Freiburg wurde der vorliegende Band konzipiert. Er
widmet sich den zentralen Fragen nach den Strukturen Rahmenbedingungen sowie der Bedeutung und
Wirkung der Dispute um den rechten Glauben. Der Fokus ist auf den Glaubenskampf der
altgläubigen Autoreninnen gerichtet einem dringenden Forschungsdesiderat. Nach grundlegenden
Reflexionen zum Verhältnis von Theologie und Disput werden zunächst Klärungen zum Phänomen der
controversia vorgenommen und die Kontexte der Kontroverstheologie erhellt. Mit den Methoden und
Fragestellungen neuerer Forschungsperspektiven wie u.a. Patronage- und Freundschaftsforschung
Selbstzeugnisforschung oder Geschlechtergeschichte werden die Kontroversisten und ihre Dispute
neu betrachtet und aus unterschiedlichen Richtungen beleuchtet. Die Beiträge des Bandes zeigen
die sowohl theologische als auch historische Tiefen- und Breitenwirkung der Dispute die weit
über die Grenzen eines selbstgefälligen Gelehrtenstreits hinausgingen.