Der erste christliche Kaiser Diese moderne Biographie Konstantin des Großen befreit den ersten
christlichen Kaiser aus dem Rankenwerk einer stets von fremden Interessen geleiteten
Überlieferung. Sie zeigt ihn als Herrscher der zwar von einer Vision inspiriert war aber
immer ein kühler Taktiker blieb - nicht zuletzt in Fragen der Religionspolitik. Wer sich ihm
bei der Verwirklichung seines Ziels die Alleinherrschaft zu erringen in den Weg stellte oder
wer ihn gar in seiner Macht bedrohte lernte seine unerbittliche Härte kennen - und dies galt
auch für seinen engsten Familienkreis. Vor 1700 Jahren am 25. Juli 306 n. Chr. - wird
Konstantin der Sohn des gerade verstorbenen römischen Kaisers Constantius Chlorus und einer
Stallmagd von den Truppen im englischen York zum neuen Kaiser ausgerufen. Bei diesem Vorgang
handelt es sich um einen veritablen Staatsstreich: Die fein austarierte politische Ordnung des
römischen Imperiums bricht zusammen und die folgenden Jahre sind durch blutige Kämpfe zwischen
verschiedenen Thronprätendenten gekennzeichnet. Hätte Konstantin ebenso wie all die anderen im
Verlauf dieser Kriege sein Leben gelassen so wäre er eine der vielen Randfiguren der römischen
Kaisergeschichte geblieben. Aber er siegte und führte seinen Erfolg auf einen neuen Gott zurück
den er mit dem Gott der Christen identifizierte. Hartwin Brandt erzählt in seiner
differenzierten Biographie die Geschichte einer erstaunlichen Karriere. Er zeigt anhand
zahlreicher antiker Zitate die dieses Buch besonders lebendig machen daß der neue Kaiser
seines göttlichen Auftrags um so sicherer wird je größer seine Erfolge werden und je länger
seine Regierung währt. Diese religiöse Orientierung Konstantins wirkt zunächst einmal prägend
auf das Römische Reich - doch nimmt mit der Durchsetzung der christlichen Religion unter seiner
Herrschaft eine welthistorisch wirkungsmächtige Entwicklung ihren Anfang.