Die in der Mitte des 19. Jahrhunderts in Europa virulent gewordene Agrarfrage wurde an der
Wende zum 20. Jahrhundert erstmals auf den Begriff gebracht - zu jenem Zeitpunkt also als sich
viele europäische Gesellschaften als Industriegesellschaften zu verstehen begannen. Dieses Buch
untersucht - vor allem am Beispiel der Schweiz - aus einer wissenshistorischen Perspektive die
Verflechtungen und Wechselwirkungen zwischen Landwirtschaft und Industrie im 19. und 20.
Jahrhundert. Es zeichnet die Entwicklungen und Umbrüche in der agrarisch-industriellen
Wissensgesellschaft nach und zeigt wie die Nutzung von Pflanzen und Tieren im Spannungsfeld
von industriellen Visionen und agrarischen Eigenlogiken immer wieder neu gedacht und gestaltet
wurde. Damit lädt das Buch auch dazu ein die heute nicht minder aktuelle Agrarfrage neu zu
denken.