Mona Ameziane und was Marokko für sie bedeutet - das Debüt einer brillanten Erzählerin.
Zuhause ist für Mona Ameziane der Norden des Ruhrgebiets aber auch der Norden Marokkos. In
ihrem ersten Buch erzählt sie vom Aufwachsen zwischen zwei Kulturen die mehr zu trennen
scheint als drei Stunden Flugzeit von abenteuerlichen Taxi-fahrten durchs Atlasgebirge und von
einer leeren Dachterrasse voller Erinnerungen. Als Mona ihren Vater fragt wie oft sie wohl
schon in Marokko war denkt er nur kurz nach und antwortet: »Nimm einfach dein Alter mal
eineinhalb das müsste passen.« Wie genau er auf diese Formel kommt weiß sie nicht aber sie
ist fest entschlossen noch mehr Fragen zu stellen. Nicht nur ihrem Vater sondern auch sich
selbst und dem Land das für sie schon immer mehr war als für die meisten Menschen in
Deutschland. Mehr als Urlaubsziel oder »Herkunftsland« in der Zeitung nach einem Terroranschlag
- mehr als oberflächliche Orientromantik und rassistische Stereotypen. Ihre Suche führt sie
nach Fes zum Haus ihrer Großeltern nach Agadir wo sie die reichste Seite des Landes
kennengelernt hat und in abgelegene Dörfer in denen Menschen beim Wort »Europa« nur
verständnislos mit den Achseln zucken. In wundervollen Episoden erzählt Mona Ameziane klug und
sympathisch von einem Marokko das uns weder der Reiseführer noch das »Auslandsjournal« zeigen
können.