Ob als theoretisches Konzept oder als polemische Formel - lange Zeit bestimmte der Begriff des
Multikulturalismus die Debatte über die Einwanderungsgesellschaft. Die stellte man sich vor wie
ein Stadtteilfest mit Würstchen Falafel und Cevapcici - als unverbindlich-tolerantes
Nebeneinander. Doch Autoren und Regisseure wie Vladimir Kaminer oder Fatih Akin wollen nicht
länger auf ihre Herkunft reduziert werden und haben die Vorstellungen von deutscher Kultur
verändert. Daher sollten so Mark Terkessidis die alten Konzepte überwunden werden. Er
plädiert für eine radikale interkulturelle Öffnung. Alle Institutionen müßten darauf abgeklopft
werden ob sie Personen egal welcher Herkunft auch tatsächlich die gleichen Chancen auf
Teilhabe einräumen. Nur so können die Potentiale einer vielfältigen Gesellschaft fruchtbar
gemacht werden.