»La mort i la primavera ist sehr schön. Furchtbar poetisch und furchtbar düster ... Es wird ein
Roman über die Liebe und die totale Einsamkeit sein.« So schreibt Mercè Rodoreda in einem Brief
an ihren Verleger. Die Katalanin schafft es zu Lebzeiten nicht mehr eine endgültige Fassung
des Romans zum Druck freizugeben. Drei Jahre nach ihrem Tod 1986 erscheint der vorliegende
Text aus ihrem Nachlaß.Der Roman ist Fragment manchmal kantig wie ein unbehauener Stein doch
machen ihn gerade seine Brüche durchlässig für eine ganz eigene Art von Poesie. Die
Ungeheuerlichkeit des Erzählten die Drastik der Handlung und der Bilder bannen den Leser mit
jedem Satz. Erzählt wird aus der Perspektive eines Jungen der Dinge beobachtet die er - in
kindlicher Unwissenheit aber doch bereits beseelt von einem gewissen inneren Schmerz - nur
beschreibend wiedergibt aber nicht versteht.Und so ist viel von Gewalt die Rede vom Leben
vom Schmerz und vom Sterben von der ungeheuren Kraft der Natur des Flusses der Jahreszeiten.
Aber auch von der Gewalt die sich die Menschen in jenem namenlosen Dorf äußerlich wie
innerlich selbst antun. Von der Macht des Aberglaubens und von überkommenen und dennoch ganz
subtilen Foltermethoden.Doch irgendwann durchzieht diese archaische Dorfgemeinde am Fuß des
gespaltenen Berges ein Bruch. Es beginnt damit daß der Herr sich den alten Sterbe-Bräuchen
widersetzt. Sein Wunsch nach einem würdevollen Tod stößt auf die massive Gegenwehr derjenigen
Kräfte im Dorf die auf ihrer schaulustigen und lustvollen Tradition des Tötens beharren
längst stehen der Zementmann und der Schmied als rituelle Meister des Todes bereit.Der Tod und
der Frühling ist die Geschichte einer Initiation. Mit allen Etappen einer archaischen ja einer
archetypischen Geschichte vom Inzest bis zum Kindstod. Und ist doch kein Mythos kein
verklärendes Märchen vielmehr eine brachial-realistische Parabel über die einfachsten
elementaren und zugleich schwierigsten Dinge im Leben: den Tod und die Liebe.