Auch wenn globale Menschenrechte mittlerweile zum Standardrepertoire des politischen Diskurses
gehören ist ihre philosophische Rechtfertigung nach wie vor umstrittenes Gebiet. Während zum
Beispiel die einen sagen Menschenrechte seien das trojanische Pferd mit dem der Westen seinen
neoliberalen way of life in alle Welt zu exportieren trachtet verbinden andere mit der Idee
einer Weltbürgerschaft mit verbrieften Rechten einen unzulässigen Eingriff in die Souveränität
demokratischer Staaten. Seyla Benhabib entwickelt in ihrem Buch ein diskursethisches
Instrumentarium um solche falschen Gegensätze zu überwinden. Anhand zahlreicher Beispiele -
Kopftuchstreit Flüchtlingspolitik humanitäre Interventionen - zeigt sie Wege zu einem
engagierten kontextsensitiven demokratischen Kosmopolitismus jenseits von Interventionismus
und Indifferenz.