Als Das dritte Buch über Achim im September 1961 erschien wurde es der Roman zum Mauerbau.
Erzählt wird wie der Versuch eines BRD-Reporters die Biografie eines Radsport-Idols der DDR
zu schreiben an den deutsch-deutschen Unterschieden scheitert. Johnsons Buch traf den
historischen Moment: Es macht den Grenzverlauf sichtbar und zeichnet ein präzises Bild beider
Deutschlands bis in die tagespolitische Aktualität des Jahres 1960. Knapp 60 Jahre später ist
der Roman nicht weniger aktuell allerdings aus anderen Gründen: Er handelt von Kompromissen
und Lebenslügen von Ästhetik und Ideologie vom Missbrauch des Sports und der Sprache für
politische Zwecke. Nicht zuletzt ist nun erkennbar dass Das dritte Buch über Achim auch eine
Selbstverständigung des jungen Uwe Johnson ist über ein Schreiben unter den Bedingungen von
denen der Roman erzählt. Er ist ein formales Experiment das die Leser in ein Gespräch ziehen
soll über die Unmöglichkeit ein Leben durch Erzählen zu erfassen. Das dritte Buch über Achim
erscheint als Band 3 der Rostocker Ausgabe der Werke Schriften und Briefe von Uwe Johnson.