Was hält Europa heute noch zusammen? Was haben die Litauer in einem Vierteljahrhundert aus
ihrer neu gewonnenen Freiheit gemacht? Und wie funktioniert die Europäische Union an ihren
östlichen Außengrenzen? Statt diese Fragen theoretisch zu erörtern verlässt Felix Ackermann
2011 mit seiner Familie Berlin um Gastwissenschaftler an einer weißrussischen Exiluniversität
in der litauischen Hauptstadt Vilnius zu werden. Seine Kinder lernen Litauisch und werden zu
kleinen Patrioten erzogen. Seine Frau bringt eine Tochter zur Welt die sogleich einen
litauischen Personencode erhält. Und Felix Ackermann macht endlich seinen Führerschein in einer
Kleinstadt namens Utena.In Ton Witz Kurzweiligkeit an Steffen Möllers Viva Polonia erinnernd
erzählt der Osteuropahistoriker und Journalist Felix Ackermann vom Leben in einem Land in dem
postsowjetische Verhaltensweisen nationale Selbstfindung und europäische Träume koexistieren.
Und das durch die negative Haltung gegenüber den Flüchtlingen aus dem Nahen Osten einerseits
der Angst vor einem aggressiv erstarkenden Russland andererseits ganz neu herausgefordert wird.