Scheidungen und Trennungen von Ehen und Beziehungen stehen in enger Wechselbeziehung zum Wandel
moderner Gesellschaftsstrukturen. Inzwischen sind Lebens- und Beziehungsformen entstanden die
auch das Leitbild für Familien verändert haben und zu neuen Herausforderungen für Menschen
führen. Bisher gibt es bereits einige populärwissenschaftliche Bücher die sich mit der
Problematik betroffener Frauen Männer und Kinder aus Scheidungsfamilien beschäftigen. Doch
auch die so genannten »Zweitfrauen« melden sich langsam zu Wort und formulieren in
Selbsthilfegruppen Arbeitsgemeinschaften und in entsprechenden Foren ihre Erfahrungen und
Probleme. Dr. Doris Früh-Naumanns Buch Im Schatten der Ersten behandelt Fragen zur
Partnerschaft in »Secondhand-Beziehungen« und hält sowohl für Frauen als auch für Männer
interessante Informationen und Denkanstöße zu diesem Thema bereit. Die Diplompädagogin lässt
darin Partnerinnen von geschiedenen und dauerhaft getrennt lebenden Männern zu Wort kommen und
sie ihre subjektiven Erfahrungen mit dieser neuen Beziehungsform beschreiben. Die
Familienwissenschaftlerin hat ihre Erkenntnisse in langjährigen Forschungsprojekten auf
Grundlage individueller Sichtweisen von rund 150 Frauen und betroffenen Männern erarbeitet und
liefert eine fundierte Analyse komplexer Beziehungsmuster auf breiter Datenbasis. Im Fokus des
Buches steht die Bedeutung der »Secondhand-Beziehung« für die persönliche Identitätsentwicklung
und das emotionale Selbstverständnis der »Zweit(ehe)frauen«. Dabei werden sowohl Merkmale und
Rollenprobleme in den Blick genommen die für die Betroffenen als Belastung empfunden werden
als auch deren positive Aspekte herausgestellt. Die systematische Beschreibung bietet
Orientierung im Dschungel des sich stetig verändernden Zusammenlebens in dieser besonderen
Beziehungskonstellation. Früh-Naumann leitet durch die Unsicherheiten des Übergangs von einer
Ehe oder Beziehung in eine andere indem sie Erfahrungen und Gefühle von Betroffenen
übersichtlich ordnet und Lösungsansätze aufzeigt durch die Familienmitglieder besser mit der
Herausforderung einer neuen Beziehungsform umgehen lernen. Die eingearbeiteten Zitate von
Betroffenen veranschaulichen allgemeingültige Phänomene aber auch spezifische Probleme
einzelner Personen aus individueller Perspektive. Ein kurzer Überblick über die Zielsetzung
dieses Buches: ->Betroffene »Zweitfrauen« und die die es noch werden (wollen) sollen die
»Normalität der Andersartigkeit« annehmen lernen und mögliche Wege aus dem Labyrinth
persönlicher Belastungen gewiesen bekommen ->Manche lieb gewordene Selbstverständlichkeit in
den individuellen und gesellschaftlichen Vorstellungen von Partnerschaft Ehe und Familie soll
hinterfragt und zu einem »Neudenken von Familie« angeregt werden ->Das gesellschaftliche Bild
von Familie soll um eine neue Perspektive erweitert werden sodass Politik Gesetzgebung und
Rechtsprechung schneller darauf reagieren können. Ein kurzer Überblick über das was Sie
konkret erwarten können: ->Beschreibungen von Situationen und Emotionen die das Leben an der
Seite eines geschiedenen Mannes prägen ->Erklärungsansätze für Verhalten und Gefühle von
Frauen und Männern in Secondhand-Beziehungen ->Impulse um die persönliche Lage zu
reflektieren und »neu zu denken« ->Anregungen wie Sie mithilfe der Leitfragen am Ende jedes
Kapitels die persönliche Sprachlosigkeit überwinden können.