Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region:
Südosteuropa Balkan Note: 1.0 Universität Augsburg (Lehrstuhl für Politikwissenschaft)
Veranstaltung: Politische Länderkunde Kroatiens: Zur aktuellen politischen wirtschaftlichen
und gesellschaftlichen Entwicklung Sprache: Deutsch Abstract: In den Kriegen offenbart sich
vor allen Dingen die menschliche Dummheit. Die menschliche Dummheit an sich ist eine elementare
riesige alltägliche Erscheinung aber es sieht so aus als wirkte der Krieg auf die
menschliche Dummheit wie ein Gewitterguß auf Pilze: sie schießt gespenstisch überall aus dem
Boden. (Miroslav Krleza)Kaum ein Ereignis hat die Öffentlichkeit seit dem 2. Weltkrieg so stark
erschüttert wie der Kriegsausbruch im ehemaligen Jugoslawien im Jahre 1991.Die Medien
überboten sich gegenseitig mit Berichten über Deportationen Menschenrechtsverletzungen
Todeslager ethnischen Säuberungen systematischen Massenvergewaltigungen etc.. Die
Terrorisierung und Vertreibung der Zivilbevölkerung sowie das Ausmaß der Zerstörungen um aus
einem Vielvölkerstaat ethnisch homogene Nationalstaaten zu schaffen erschweren das Verständnis
für einen solchen Krieg. Wie war es möglich daß mitten in Europa gegen Ende des 20.
Jahrhundert ein solch barbarischer Bürgerkrieg - oder eine derartige Dummheit wie es wohl der
Schriftsteller M. Krleza formuliert hätte entstehen konnte?In dieser Arbeit wird der Versuch
unternommen den Balkankrieg von 1991-1995 so umfassend wie möglich darzustellen sowie
mögliche Ursachen und Hintergründe die zu diesem Krieg geführt haben zu analysieren. Aus
diesem Grund ist es notwendig sich zunächst mit der Geschichte Jugoslawiens zu beschäftigen
und neben der ethnischen Komponente des Konflikts auch den wiederaufgelebten Nationalismus zu
behandeln. Daraufhin soll auf die Konfliktparteien sowie auf den Kriegsverlauf in den
Republiken des ehemaligen Jugoslawiens eingegangen werden. Der anschließende Teil beinhaltet
das Friedensabkommen von Dayton. In der Schlussbetrachtung soll eine Art Bilanz des Krieges
erstellt werden. Aus Gründen des Umfangs können jedoch nicht alle Aspekte des Konflikts
angesprochen werden. So wird beispielsweise nicht näher auf die Jugoslawienpolitik der
Europäische Gemeinschaft eingegangen. Sie findet nur insoweit Erwähnung wie dies für den
Verlauf der Arbeit notwendig ist.