Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland -
Nationalsozialismus II. Weltkrieg Sprache: Deutsch Abstract: Die Vertreibung der Deutschen
aus den ehemaligen Ostgebieten des Deutschen Reiches am Ende des Zweiten Weltkriegs bei der
etwa vierzehn Millionen zumeist unschuldige Menschen von den Siegermächten ihres ganzen
Besitzes beraubt und aus ihrer seit Jahrhunderten von ihren deutschsprachigen Vorfahren
besiedelten Heimat vertrieben wurden ist eines der größten Verbrechen in der Geschichte der
Menschheit. Außer dem Leid das der Verlust der Heimat und des Besitzes über diese Menschen
brachte wurden viele von ihnen auch geschändet ermordet oder in eigens dafür eingerichteten
Konzentrationslagern gefoltert. Die vorliegende Arbeit befaßt sich mit Hintergründen Fakten
und Zusammenhängen der Vertreibung der etwa drei Millionen Deutschen aus dem Gebiet der
heutigen Tschechischen Republik deren politische Vertreter durch die Aufrechterhaltung der
Benesch-Dekrete welche Enteignung Vertreibung und Völkermord für Recht erklären das damals
geschehene Unrecht offensichtlich auch heute noch nicht als solches begreifen wollen. Dies
erhält durch den Beitritt Tschechiens zur EU am 1. Mai 2004 eine neue Qualität da hierdurch
deutlich geworden ist daß der europäische Wertekanon nun einem Wandel unterworfen wurde.
Dadurch ist die Problematik der Vertreibungen von 1945 gerade jetzt wieder politisch aktuell.
Anders als in großen Teilen der deutschen Medienlandschaft welche die Vertreibung der
Sudetendeutschen jahrzehntelang verschwieg dann zumeist als Folge der Heimkehr ins Reich durch
den Anschluß des Sudetenlandes an das Deutsche Reich im Oktober 1938 verkürzt muß eine
wissenschaftlich seriöse Arbeit weit früher ansetzten. Spätestens seit der Entstehung des
überhöhten Nationalismus im neunzehnten Jahrhundert war die Absicht einen tschechischen
Nationalstaat zu gründen keine Minderheitenidee mehr. Die ganze Wurzel des Vertreibungsübels
wurde schließlich mit dessen Gründung nach dem Ersten Weltkrieg unter Zustimmung der damaligen
Siegermächte manifestiert indem in diesen neuen Staat entgegen dem Selbstbestimmungsrecht der
Völker auch die etwa drei Millionen Deutschen unter Aberkennung elementarer Rechte gezwungen
wurden.