Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Politisches
System Deutschlands Note: 1 0 Ruhr-Universität Bochum Veranstaltung: Die Idee der deutschen
Nation Sprache: Deutsch Abstract: Daß Deutschland frei und einig sei Das ist auch unser
Dürsten! Doch einig wird es nur wenn frei Und frei nur ohne Fürsten dichtete Ferdinand
Freiligrath am 25. März 1848 im Londoner Exil. 'Einheit und Freiheit' das war das große
Projekt der deutschen Revolution von 1848 in dessen Zeichen die Nationalversammlung in der
Frankfurter Paulskirche einen Nationalstaat verwirklichen sollte. Aber was war überhaupt die
deutsche Nation? Und auf welche Einheit konnte man zurückgreifen? Territoriale und kulturelle
Nationskonzepte ließen sich nicht in Einklang bringen: staatlich-territorial war das Gebiet des
durchaus verhassten Deutschen Bundes ein Bezugspunkt doch stimmte es nicht mit den
Siedlungsgrenzen der deutschsprachigen Bevölkerung überein die gleich an mehreren
Nationsbildungen beteiligt war. Die Vorstellung einer deutschen Kulturnation als Grundlage
eines künftigen Nationalstaats war daher jenseits aller Konflikte illusorisch. Andererseits
lebten auf dem Gebiet des Deutschen Bundes anderssprachige Bevölkerungsgruppen die integriert
werden mussten wollte man die Ansprüche auf diese Gebiete nicht aufgeben. Die Konflikte um die
Idee einer deutschen Nation im Zeichen von Einheit und Freiheit traten daher insbesondere in
den Debatten der Nationalversammlung über die nationalen Grenzen und die Ausgestaltung der
Staatsbürgerschaft und des Minderheitenschutzes zu Tage. Es zeigt sich hieran wie die hohen
Ziele Einheit und Freiheit sowie nationalistische Tendenzen innerhalb der deutschen
Nationalbewegung das Gelingen einer deutschen Staatsbildung und seiner Eingliederung in das
Ideal eines friedlichen Europas freier und gleicher Nationalstaaten beeinflussten erschwerten
und letztlich scheitern ließen.