Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Gesundheit - Sport - Sportsoziologie Note: 1 0
Freie Universität Berlin (Institut für Soziologie) Veranstaltung: Sucht: Soziologische
medizinische psychologische Aspekte Sprache: Deutsch Abstract: Der Begriff Sport von seiner
Bedeutungszuweisung soviel wie Zerstreuung Vergnügen bedeutend ist in den westlichen
Gesellschaften in denen immer weniger körperliche Arbeit anfällt fast zum Synonym für
körperliche Anstrengung geworden. Das Phänomen Sport spiegelt das Leistungs- Konkurrenz- und
Gleichheitsprinzip unserer Industriegesellschaft wider. Und in der Tat ist unbestritten dass
eine regelmäßige Bewegung einen positiven Effekt auf Körper und Geist hat. Zwei- bis dreimal
pro Woche für 30 bis 60 Minuten Ausdauersport ist sportmedizinisch empfehlenswert. Doch was
wenn das Gesunde dem Pathologischen weicht? Bei den Olympischen Spielen in Athen 1896 wurde zum
Gedenken an den Lauf des Boten Pheidippides der Marathonlauf (42 195 km) als längste
Laufdisziplin ausgetragen. Inzwischen wird das Vielfache dieser Strecke ohne Unterbrechung
zurückgelegt bis hin zum ca. 4700 km langen Ultra-Langstreckenlauf quer durch
Nordamerika.Obwohl das Phänomen der Sportsucht bereits 1970 durch Baekelund entdeckt wurde
rückte der pozentielle Suchtcharakter von Sport erst in den letzten zwanzig Jahren verstärkt in
das Blickfeld der Öffentlichkeit und Wissenschaft - u. a. bedingt durch die Entwicklung der
Laufbewegung Ende der 1970er Jahre und durch die im Zuge der sich entwickelnden Fitnesswelle
fast schon inflationär zu nennende Anzahl an Fitnessstudioeröffnungen in den USA und wenig
später in Europa. Die Sportsucht ist eine Verhaltenssucht nichtstoffgebundener Art und kann in
ihrer Form in sämtlichen Sportarten auftreten. Das Wesen der Sportsucht ist sowohl aus der
Bodybuilderszene bekannt - dann sprechen wir von einer Bodybuilding- bzw. Muskelsucht
(Muskeldysmorphie) - als auch aus dem Ausdauerbereich (Lauf- oder Ausdauersucht). Auch
Risikosportarten rücken hier suchtspezifisch verstärkt in den Fokus.In diesem kleinen Büchlein
werden die Erkenntnisse über den noch relativ jungen Untersuchungsgegenstand Ausdauersucht
zusammenfassend dargestellt. Zunächst ist es unabdingbar den Begriff Verhaltenssucht zu
definieren. Dann wird die Phänomenologie der Laufsucht umfassend dargestellt und zwar durch
eine Definitionsherleitung einhergehend mit einer Herausarbeitung diagnostischer Kriterien.
Thematisiert werden auch die die Sportsucht fördernden Umstände und die Ursachen von
Sportsucht. Zu fragen ist darüber hinaus welche suchtspezifischen Entzugssymptome beim
Unterlassen des Sports auftreten. Anschließend werden Therapieransätze und -möglichkeiten
vorgestellt.