Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Jura - Sonstiges Université de Fribourg -
Universität Freiburg (Schweiz) Sprache: Deutsch Abstract: Diese Arbeit befasst sich mit der
Allparteilichkeit in einem übergeordneten Kontext. Sie macht keinen Unterschied zwischen
Neutralität und Allparteilichkeit da die Neutralität als ein Bestandteil der Allparteilichkeit
angesehen wird. Der Begriff wird von der philosophischen und psychologischen Seite her
erörtert. Welche (ethischen) Werte beinhaltet die Allparteilichkeit? Soll der Mediator
beziehungsweise die Mediatorin bestimmte Werte verinnerlicht haben um der Allparteilichkeit in
der Mediation gewachsen zu sein? Wie kommt der Mensch zu diesen Werten? Sind sie angeboren? Hat
jede Person dieselben Werte? Sind die Werte erziehungsabhängig? Wenn ja können sie in einer
späteren Lebensphase noch erworben werden? Der Begriff der Allparteilichkeit in der Mediation
ist zentral ohne diese ist eine Mediation nicht durchführbar. Allparteilichkeit bedeutet sich
den Teilnehmenden einer Mediation in gleicher Weise verpflichtet zu fühlen. Der Mediator
versucht die verschiedenen Sichtweisen in anteilnehmender Art zu verstehen und nicht zu
werten. Sie vertritt alle Parteien gleichwertig und ergreift keine Partei für eine bestimmte
Seite. Der Mediator ist sich bewusst dass sie sich in puncto Ergebnis der Mediation neutral
verhalten muss. Sie darf kein Eigeninteresse an einer bestimmten Lösung haben die Parteien
nicht beeinflussen keine eigenen Ideen und Ansichten einbringen und soll alle Teilnehmenden
gleich und vorurteilsfrei behandeln. Die Allparteilichkeit hat ihre Grenzen bei Unfairness der
Parteien rechtswidrigen Beschlüssen oder Entscheidungen die ganz klar einer Partei extreme
Vorteile bringen. Tritt dies ein sollte der Mediator Stellung beziehen und dem Fortgang der
Mediation oder dem erzielten Ergebnis nicht zustimmen. Diese Arbeit verfolgt zwei konkrete
Ziele. In einem ersten Teil soll zunächst versucht werden zu klären welche philosophischen und
wertethischen Werte benötigt werden um die Allparteilichkeit in einer Mediation zu leben und
zufriedenstellend umzusetzen. Um die Werte zu beleuchte wird vor allem das Buch Ethik von
Nicolai Hartmann hinzugezogen. In dem zweiten Teil wird versucht die Frage zu beantworten ob
diese Werte sich bei jedem Menschen finden und ob sie charakterabhängig sind. Welche Rolle
spielt die Erziehung und Selbsterziehung? Mithilfe der Tiefenpsychologie erfolgt ein
Klärungsversuch welcher sich bewusst auf die Individualpsychologie nach Alfred Adler
beschränkt.