Die Araber nannten ihn Djebel Utlamat (herausragender Berg) die Normannen Mons Djebel
(Berg-Berg) die Sizilianer Mungibeddu (schöner Berg). Der Venezianer Pietro Bembo nannte ihn
in seiner Schrift De Aetna (1496) gar unverheirateter Berg um seine Einmaligkeit im
geomorphologischen Kontext Siziliens auszudrücken.Der Ätna mit seinem Umfang von 135 km die
legendäre Schmiedewerkstatt der Götter ist ein sehr komplex aufgebauter Vulkan der das
Ergebnis der Anhäufung und Überlagerung von Ausbruchsmaterial darstellt welches sich im Laufe
von Hunderttausenden von Jahren angesammelt hat.Die Lavaströme die ungeheuren Mengen an
Schlacken Schotter Sand und Aschen die fortwährend durch die vulkanische Tätigkeit dieser
außergewöhnlichen thermodynamischen Maschine ausgestoßen wurden haben durch schichtweise
Überlagerung den heute sichtbaren 3325 m hohen Berg gebildet.Die Art des Aufbaus die
chemische Zusammensetzung der vulkanischen Gesteine die klimatischen Gegebenheiten und die
Pflanzen und Tiere die mit dem Boden in Wechselwirkung treten haben die Entwicklung der
Ökosysteme an den Hängen des Ätna bestimmt.Hunderte von Sekundärkegeln die einzeln oder
entlang von Eruptionsspalten entstanden sind sind das Ergebnis des Auswurfes von Pyroklastika.
Diese vielen Kegel stellen eine der Eigentümlichkeiten des Landschaftsbildes am Ätna dar an
denen Genera tionen von Menschen gelernt haben mit der Muntagna zu leben. Sie haben ihre
Umwelt gestaltet die Basis für Ackerbau und Viehzucht geschaffen und einen unauslöschlichen
Eindruck in der Landschaft hinterlassen. Alte Gebäude mit Lavasteinen gepflasterte Straßen
Trockenmauern Terrassen all diese Elemente charakterisieren die heutige Ätna-Landschaft.Der
Ätna ist eine Seite im Buch der Natur- und Menschheitsgeschichte. Er ist ein Teil der Erde in
der man Geschichte erwandern und erleben kann.Europas spektakulärster Vulkan wird weiterhin
alle Jahre wieder Lava und Asche glühende Gesteinsbrocken auswerfen und neue Kraterkegel
bilden. Die Menschen die rund um den Berg wohnen ihre Obstplantagen und Weinberge pflegen
haben gelernt mit dieser Bedrohung umzugehen. Und wenn Bulldozer und Sprengungen nicht der
Lavamassen Herr werden so gibt es ja noch die Möglichkeit die Madonna und die zuständigen
Heiligen um Hilfe anzuflehen allzu großen Schaden abzuwenden.Die Texte des vorliegenden Buches
wurden von österreichischen und sizilianischen Fachwissenschaftern erarbeitet. Zusammen mit dem
reichen Bildmaterial bieten sie den aktuellen Stand auf den Gebieten der Vulkan- und
Höhlenforschung. Aber auch Vorgeschichte Geschichte und Literatur kommen nicht zu kurz sodass
ein umfassendes Bild des höchsten aktiven Vulkans von Europa geboten wird.