Marianne und Christian fühlen sich füreinander bestimmt. Dennoch entscheidet sie sich für einen
anderen mit dem sie ihr Bedürfnis nach Leidenschaft ausleben und dem Elternhaus entfliehen
kann. Dessen Anspruchslosigkeit enttäuscht sie allerdings und seine drogenbedingte Abwesenheit
als sie ihn unbedingt braucht zerstört ihre Hoffnung auf Zweisamkeit. Aus Angst wählt sie
fortan vermeintlich sichere Partner. Nachdem er sie verloren hat findet Christian Zuflucht in
einer Beziehung deren Wert er erst erkennt als sie nicht mehr zu retten ist. Folgende Affären
bescheren ihm temporäre Erleichterung. Als er die große Liebe gefunden zu haben glaubt und
abermals scheitert verliert er Zuversicht und Halt. Zum Ende des Studiums genügt ein Anruf für
ein Wiedersehen. Schnell kommen sie sich nah bis er eine Diskussion um ihr Aidsrisiko
anzettelt. Darüber empört entlarvt sie den Grund seiner Neugierde. Nach Jahren treffen sie
erneut aufeinander. Im Liebestaumel stürzt sie ihre Umgebung ins Chaos. Er dagegen versucht zu
vermeiden dass sich seine Welt in einen Scherbenhaufen verwandelt. Der Roman startet Anfang
der 1980er Jahre kurz vor Mariannes und Christians Abitur. Beide stammen aus typisch deutschen
noch kinderreichen Familien. Ihre von der Nachkriegszeit geprägten Eltern machten erhebliche
Abstriche bei der Partnerwahl. Der Lebensinhalt der Väter ist die Arbeit. Die Mütter geben sich
mit dem Anschein eines trauten Heims zufrieden. Beide können die Früchte der sexuellen
Befreiung ernten und ihr Leben selbst bestimmen. Das nötige Handwerkszeug zur Bewältigung
dieser Freiheit und das richtige Maß für die Auseinandersetzung mit Liebe und Partnerschaft gab
ihnen allerdings niemand mit auf den Weg. Ihre Zeit an der Universität begleiten die Friedens-
Anti-Rüstungs- und Anti-AKW-Bewegungen sowie der gesellschaftliche Druck zur Selbsterfahrung.
Nach dem Berufseinstieg weichen ihre Ideale zunehmend materialistischen Interessen.