Der Rechtsphilosoph und Strafrechtler Gustav Radbruch (1878-1949) trat Zeit seines Lebens für
einen menschenfreundlichen Gemeinsinn ein. Vor diesem Hintergrund galt sein Interesse einer
umfassenden neuen Grundlage allen Rechts. Von diesem sozialen Recht her suchte er nach Wegen
einer menschlichen Behandlung von Jugendlichen und Strafgefangenen und nach einer Überwindung
des oft autoritären Strafrechts.Arnold Köpcke-Duttler stellt Radbruchs Hinwendung zu Fragen
einer menschlichen Bildung und Erziehung dar: seine Schriften zu öffentlichen Erziehungsfeldern
zum Recht und zur Bildung des Anderen und schließlich seine bildungspolitischen Fragmente die
ihn als Kritiker des Krieges und als ungehorsamen Friedenssucher zeigen.