Was ist Ungerechtigkeit was Unglück? Die Philosophin Judith Shklar widmet sich in ihrer
bahnbrechenden Untersuchung einem unterschätzten politischen Problem.»Die Unterscheidung
zwischen Unglück und Ungerechtigkeit hat oft mit unserer Bereitschaft und unserer Fähigkeit zu
tun im Namen der Opfer zu handeln anzuklagen oder freizusprechen zu helfen
wiedergutzumachen - oder uns einfach abzuwenden.« Judith Shklar zeigt dass die Unterscheidung
von Unglück und Ungerechtigkeit wandelbar ist: Was vor hundert Jahren noch ein Unglück war
etwa eine Hungersnot ist heute eine Ungerechtigkeit weil es Mittel gibt sie zu verhindern.
Statt ideale Theorien zu konstruieren fordert Shklar uns auf auf die Stimmen der Opfer zu
hören. In ihnen artikuliert sich ein Sinn für Ungerechtigkeit der in den positiven Theorien
der Gerechtigkeit keine Berücksichtigung findet. Die Philosophie hat viel zu selten über
Ungerechtigkeit nachgedacht und sie wenn überhaupt nur im Rückspiegel ihrer
Gerechtigkeitstheorien betrachtet. Shklars Erkundungen zu einem moralischen Gefühl ändern das
und zeigen wie folgenreich der Sinn für Ungerechtigkeit für die Gestaltung eines liberalen
Staats und das Leben seiner Bürgerinnen und Bürger ist.