Ein Mediengewitter an Informationen Fake News und »alternativen Fakten« erodierende
Weltbildhintergründe und Leitkulturfantasien identitäre Selbstbehauptungen und populistische
Vereinfachungen - all das sind Indikatoren für die Zumutungen eines Pluralismus denen liberale
und pluralistisch verfasste Gesellschaften ausgesetzt sind: Moderne Gesellschaften werden
permanent einem Stresstest unterzogen. Jürgen Goldstein verteidigt in seinem tiefschürfenden
philosophischen Essay den modernen Pluralismus und zeigt auf warum er kein epochales
Verhängnis darstellt sondern vielmehr als Folge der modernen Freiheit verstanden werden kann -
einer Freiheit auf die auch die Gegner des Pluralen nicht verzichten wollen. In der
auseinanderstrebenden Vielfalt macht er die Möglichkeit eines »vernünftigen Pluralismus« aus.
Einheit und Vielfalt Identität und Differenz Individualismus und Gemeinschaftlichkeit:
konkurrierende Ziele die aber doch nicht unvereinbar sind wie ein Blick in die politische
Denkgeschichte zeigt deren Ressourcen Goldstein freilegt.