Grotesk mehrdeutig faszinierend: Die "Charakterköpfe" von Franz Xaver Messerschmidt sind
weltbekannt und bleiben doch bis heute rätselhaft. Die Publikation unternimmt eine
Neu-Einordnung und erkennt in ihnen Spiegelbilder einer aufgeklärten Zeit. Seit dem 20.
Jahrhundert wurden Franz Xaver Messerschmidts "Charakterköpfe" immer wieder aus einer
psychopathologischen Perspektive interpretiert als Affektstudien oder gar Produkte eines
geistig verwirrten Künstlers. Vergessen wird dabei dass der Bildhauer in seinem Schaffen auf
die gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Umbrüche des 18. Jahrhunderts reagierte. Diese
Publikation ordnet die "Charakterköpfe" vor dem Hintergrund der damaligen Beschäftigung mit
Mimik und Physiognomie neu ein und betrachtet sie als Phänomene ihrer von den Ideen der
Aufklärung geprägten Zeit. Ed.: Katharina Lovecky. Text: Zsuzsanna Boda Katinka
Gratzer-Baumgärtner Markus Huber Georg Lechner Katharina Lovecky Michael Ponstingl Kati
Renner Stella Rollig Miriam Szöcz Rainer Valenta Judith Elisabeth Weiss Michael Yonan.