Dieses Buch ist eine Einladung an alle die (beruflich) erziehen lehren begleiten. Es liefert
einen Beitrag zu einer existenziellen personalen Erziehung und Bildung und bietet damit eine
Alternative zum aktuellen pädagogischen Diskurs. Es unterbreitet keine fertigen Rezepte oder
Strategien sondern stellt stattdessen Fragen und (ver-)sucht Antworten um sich so - zusammen
mit der Leser*in - einer Pädagogik des Vertrauens anzunähern. Wir alle sind Erzogene. Jeder von
uns hat eine Bildungsbiographie die uns in unserem individuellen Gewordensein geprägt hat. Und
so richten sich die Fragen in weiten Teilen an die Leser*in ganz persönlich. Die jeweiligen
Themenfelder sind dabei groß: So geht es neben Erziehung und Bildung auch um das Menschsein an
sich um gelingendes Leben und Sterben um Werte und Moral um Stil und Haltung und nicht
zuletzt um die Welt. Antworten hierauf werden nicht nur im Feld der Pädagogik gesucht sondern
auch im Bereich der Philosophie Psychologie und Soziologie. So trifft die Leser*in im ersten
Teil auf Überlegungen u.a. von Markus Gabriel Peter Bieri Byung-Chul Han Hannah Arendt
Gerald Hüther Lawrence Kohlberg und Harald Welzer. Im zweiten Teil werden Konzepte einer
dialogischen und existenziellen Pädagogik vorgestellt. Hierfür lädt die Autorin zur Begegnung
mit dem Religionsphilosophen Martin Buber und dem Neurologen Philosophen und Logotherapeuten
Viktor E. Frankl sowie einigen seiner Nachfolger*innen - Alfried Längle Uwe Böschmeyer und Eva
Maria Waibel - ein.Der dritte Teil befasst sich mit Persönlichkeitsbildung und Entwicklung die
aus dialogisch-existenzieller Perspektive eine zentrale Voraussetzung für eine lebendige
Pädagogik des Vertrauens darstellt. Und zu guter Letzt geht es um die Endlichkeit des Menschen
und die Frage inwiefern das Sterbenlernen in pädagogischen Zusammenhängen aufzugreifen ist.In
allen Teilen verknüpft die Autorin das theoretische Wissen mit persönlichen Erfahrungen. Auf
diese Weise entsteht auch innerhalb des Textes eine Form des Dialogs. Und zwar einer der zum
Denken Abtauchen Philosophieren Wundern Lernen Studieren Auseinandersetzen Grübeln
Ausprobieren Kommunizieren zum Freuen und Staunen (Mariele Diekhof) anregt. Und zum
Vertrauen. Vertrauen trotz oder wegen der Unsicherheit des pädagogischen Handelns Vertrauen
trotz oder wegen der Intransparenz des pädagogischen Gegenübers Vertrauens trotz oder wegen
der Fraglichkeit der zu vermittelnden Lerninhalte Vertrauen trotz oder wegen der Pluralität an
diversen und ggf. auch widersprüchlichen Sinnangeboten. Das pädagogische Vertrauen ist
Vertrauen in das Unverfügbare. Erziehung und Bildung gehen nur so. (Prof. Dr. Jörg Zirfas)