Der in der Romanistik erarbeitete Begriff der Diskurstraditionen hat in zahlreichen
Untersuchungen Anwendung gefunden und kann als ein wesentliches Instrument der
Sprachwandelforschung gelten. Dabei wurden unterschiedliche inhaltliche Präzisierungen
vorgenommen die insbesondere hinsichtlich der Abgrenzung von Textsorten sowie der Bestimmung
des Verhältnisses von Diskurstraditionen und Einzelsprache divergieren. Ausgehend von dieser
Feststellung plädiert der vorliegende Band dafür den Begriff um den des Diskurstraditionellen
zu ergänzen um die theoretische und deskriptive Bedeutung dieses Aspekts von Sprache für die
Sprachwandelforschung neu auszuloten. Hierzu werden Fallstudien zu Sprachwandelprozessen in den
romanischen Sprachen mit sprachwandeltheoretischen und methodologischen Überlegungen zur
Umsetzung dieses Konzepts in korpuslinguistischen Analysen zusammengeführt.