Briefe dienen der Kommunikation der Selbst- und Fremdinszenierung der Selbstaussprache und
Reflexion oder der Beziehungsarbeit. Sie sind komplex überstrukturiert - und schön. Die
Funktionen die Briefe übernehmen können sind von ihrer Ästhetik nicht zu trennen. Augenfällig
wird die Ästhetik wenn die Briefe Zeichnungen enthalten oder wenn sie Teil eines fiktionalen
Werks sind. Sie können aber auch einen Imaginationsraum entwerfen und so zu Sprachkunstwerken
werden. Der vorliegende Band versammelt Beiträge die die Verbindung von Brief und Kunst ernst
nehmen und die Briefe als eigenständige 'Werke' beschreiben. In kurzen Essays die an die
Liebesbriefforschung von Renate Stauf anschließen tritt diese Ästhetik von Briefen hervor. Der
Band schreitet ein Feld ab das vom Mittelalter bis in die Moderne reicht.