Die Ganztagsschule ist keine Erfindung unserer Tage auch wenn der gelegentlich missionarisch
anmutende Eifer mit dem seit PISA-O über dieses Schulmodell geschrieben diskutiert und
mitunter gestritten wird eine solche Vermutung nahe legt. Dabei sind Zweifel durchaus
begründet ob alle dasselbe meinen wenn sie von Ganztagsschule reden. Mit dem Grundwort Schule
verbinden sich Vorstellungen vom institutionalisierten Lernen im Kontext allgemeiner Bildung -
aber das trifft auf die Halbtagsschule ebenso zu wie auf die Ganztagsschule. Die öffentliche
Debatte hat noch nicht deutlich werden lassen was den Schultypus Ganztagsschule von der
Halbtagsschule abhebt - sind es doch nur Stunden die die Schüler nun zusätzlich in der Schule
verbringen sollen? Diese und andere Fragen werden in dem Band von ausgewählten Fachleuten
diskutiert z.T. kontrovers weil die Erwartungen gegenüber der Ganztagsschule ein breites
Spektrum von Motiven offenbart: pädagogische bildungs- und sozialpolitische
kulturwissenschaftliche sozialpädagogische ökonomische und betriebswirtschaftliche Motive
die z.T. gegenläufig wirken. Dabei wird deutlich dass PISA kaum geeignet ist die Einrichtung
von Ganztagsschulen hinreichend zu begründen denn unter Gewinnern und Verlierern in PISA
finden sich Länder mit und ohne Ganztagsschulsystem. Besonderes Augenmerk legt der Herausgeber
auf Lesbarkeit um die Texte nicht nur Fachleuten an die Hand zu geben sondern gleichermaßen
auch Studierenden Referendaren Praktikern interessierten Laien usw. um ihnen ein Forum für
Argumente und Gegenargumente zu erschließen. Mit Beiträgen von: Cristina Allemann-Ghionda
Michael Becker Thomas Coelen Ute Debold Jörg-Dieter Gauger Toni Hansel Stefan Küpper
Harald Ludwig Wolfgang Nieke Eckart Pankoke Eckardt Preuß Bernd Ostermeyer Angela Schulz
Wolfgang Sucharowski.