In der gesellschaftlichen Gesundheitswahrnehmung sind zahnärztliche Vorgänge von besonderer
Bedeutung da die Mundgesundheit einen hohen Stellenwert bei der Bevölkerung besitzt. Daher
nimmt Johannes Melcher das Verhältnis zwischen Zahnärzt:in und Patient:in genauer unter die
Lupe. Mithilfe von ethnografischen Methoden fängt er charakteristische Phänomene aus der Praxis
ein und untersucht diese auf die unterschiedlichen Patiententypen die Rolle der Zahnärzt:innen
sowie die Beziehungsarbeit. Aus einer reziproken Dialogbereitschaft und komplementären
Wechselwirkungen entwickelt der Autor die kultivierte Zahnarzt-Patienten-Beziehung die dem der
Leser:in einen evidenten Blick auf das Wahrnehmungsempfinden dieser Wechselbeziehung
ermöglicht.Johannes Melcher ist Sozialwissenschaftler zahnmedizinischer Fachangestellter und
Experte für das Zwischenmenschliche in der Zahnarztpraxis. Im zahnärztlichen Kontext
aufgewachsen widmet er sich zunächst der Ausbildung in der Praxis und anschließend des sozialen
Miteinanders an den Universitäten Göttingen und Konstanz. Er hilft mit seinem Buch beiden
Seiten am Behandlungsstuhl Berührungsängste abzubauen und gemeinsam eine empathische
Vertrauensbeziehung zu schaffen. Um in der alltäglichen ärztlichen Arbeit ein komplementäres
Miteinander zu erreichen nimmt er immer wieder verschiedene Perspektiven ein und schrieb weite
Teile des Buches an unterschiedlichen Orten - als begeisterter Alpinist am liebsten auf einer
kleinen Almhütte bei wandelbarer Kulisse mit Blick auf den 'Wilden Kaiser'.