Michel Matveev hat in diesem Roman den Lebensweg des Künstlers schlechthin beschrieben anhand
seines eigenen Beispiels und seiner eigenen Erfahrungen Erlebnisse und Beobachtungen. Es ist
der Werdegang des Künstlers vom armen Schlucker und verlorenen Bohémien am Montparnasse der
1920er und 1930er Jahre zum erfolgreichen Maler dem sein Mäzen und Sammler einen
Arbeitsaufenthalt auf dem Land finanziert um den sich die Galeristen bemühen den die
ökonomisch zurückgebliebenen Kollegen und Kameraden bewundern und beneiden - bis ihn die
Wirtschaftskrise abstürzen läßt und er zurückkehrt ins Café wo die anderen alle schon immer
gesessen haben. Michel Matveev zeichnet wiederum einen exemplarischen Verlauf wiederum aus
eigener Anschauung und aus eigenem Erleben als wollte er bloß für sich selbst darlegen und
klarlegen wie es gegangen ist - wie schon in den zuvor entstandenen Büchern seine Teilnahme an
der russischen Revolution 1905 dann in DIE GEHETZTEN das Erlebnis des Pogroms dem Vater und
Bruder zum Opfer fielen und die anschließende Odyssee durch aggressiv antisemitische Ämter
bis er nach Paris gelangen konnte. Jetzt im dritten Buch das im Original 1947 erschien die
enge Zugehörigkeit zur Künstlerbohème im Paris der Zwischenkriegszeit. So wird Matveev
ungewollt zu einem erstrangigen Zeugen dreier prägender Jahrhundert-Phänomene. Er selbst war
1923 nach Paris gelangt und machte sich dort bald als Bildhauer von Tierskulpturen einen Namen.
Daß er sich ausgerechnet in Paris niederlassen konnte und dort seine Kreise in ebenjener
Künstlerbohème hatte aus der Künstler wie Chagall Modigliani Brancusi und vor allen Chaim
Soutine hervorgegangen sind die ähnliche Vorleben aufwiesen wie er hat mit der Strahl- und
Anziehungskraft der europäischen Kunstmetropole Paris zu tun. Chagall Soutine und eben
Constant wie Matveev sich als Künstler nannte waren aus ihren jüdischen Umfeldern hierher
geflüchtet. Für solche Künstler hatte der etablierte Pariser Bildhauer Alfred Boucher ein
Atelierhaus am Stadtrand geschaffen 'la Ruche' (der Bienenkorb) ein Bau von der
Weltausstellung 1900 den er auf einem Grundstück am Stadtrand wiedererrichten ließ. In dem
was Matveev schildert ist alles enthalten was das Leben dem Künstler an Emotionen an
Triumphen und Niederlagen bieten kann: Liebeskummer und Eifersucht Mietrückstand und Flucht
vor Gläubigern künstlerische Selbstzweifel die Nöte der abgelehnten Immigranten das Leben in
der Bohème und ein Künstlerstolz der 'unwürdige' Tätigkeiten verbietet und in den Hunger
führt.