Durch das Studium des Pflegemanagements kam ich während meiner Studienzeit mit verschiedensten
Theorien Feldern und Ansätzen in Berührung welche sich zum Ende hin immer mehr zu einem
Eigenkonstrukt verdichteten. Dieses Konstrukt kanalisierte sich in der hier vorliegenden
Diplomarbeit. Es besteht aus 3 Pfeilern welche sich unter dem Dach der Systemtheorie
versammeln: Die WHO als Vertreter der Gesellschaft die Theorie der familien- und
umweltbezogenen Pflege von Marie-Luise Friedemann als Stellvertreter der Pflege und die
Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) als Repräsentant der Sozialpädagogik. Die Universalität
der Systemtheorie lässt sich am einfachsten mit den Worten von Helmut Willke (2005 S. 1-3)
ausdrücken:...Die moderne Systemtheorie hat sich zu einer der produktivsten Konzeptionen in den
Sozialwissenschaften entwickelt weil in unserer hochkomplexen und zugleich hoch organisierten
Welt nur solche Theorien und Konzepte erfolgsversprechend sein können die ihrerseits eine
entsprechende Eigenkomplexität besitzen. Der systemische Ansatz führt seit geraumer Zeit zu
weit reichenden Innovationen in Theorie und Praxis therapeutischer Arbeit insbesondere der
Familientherapie. Er lässt sich umgekehrt seinerseits von den Problemstellungen und Erfahrungen
dieses Feldes anregen. In der Organisationstheorie und im Bereich des Managements komplexer
Systeme gewinnt systemtheoretisches Denken zunehmend an Bedeutung und beeinflusst in
vielfältiger Weise unterschiedliche Ansätze systemisch orientierter Beratung
Organisationsentwicklung Personalentwicklung und Unternehmenssteuerung. Ein gemeinsames
Problem welches mit der therapeutischen Arbeit einhergeht ist die Notwendigkeit den
althergebrachten Aktionskreis von Interventionen in komplexen Systemen zu überwinden. Di e
Revision gängiger Annahmen über Veränderungen Anpassung Beeinflussung Entwicklung oder
Lernen wird zum zentralen Anliegen eines angemessenen Verständnisses der Dynamik nichttrivialer
Systeme. An allen Ecken und Enden wird uns inzwischen überdeutlich vor Augen geführt dass die
herkömmlichen Strategien der Intervention die Probleme nicht lösen sondern in der Regel noch
verschlimmern weil nicht-intendierte Folgeprobleme die Undurchsichtigkeit und Brisanz der Lage
noch erhöhen.... Durch meine studiumsbegleitende Arbeit als Sozialarbeiter ergab sich mir ein
intensiver Einblick in die sozialpädagogische Arbeitswelt. Dabei betrachtete ich dieses Milieu
immer auch durch die Brille der Krankenpflege. Es ergaben sich für mich ständig neue
Situationen die der krankenpflegerischen Arbeit sehr nahe kamen. Ich löste mich vom
traditionellen Rollerverständnis und versuchte je mehr ich mich mit dem Thema Systemtheorie
befasste um eine systemische Betrachtungsweise der Dinge. Durch eine Schnittmengenbestimmung
der Arbeitsbereiche Sozialpädagogische Familienhilfe (SPFH) auf der Sozialpädagogischen Seite
und Family Health Nursing (WHO - Projekt) auf der krankenpflegerischen Seite versuche ich
aufzuzeigen wo eine bessere Zusammenarbeit der beiden Professionen möglich ist. Für ein
besseres Verständnis des Systems Familie aus krankenpflegerischer Sicht bediene ich mich der
Theorie des systemischen Gleichgewichts in der familien- und umweltbezogenen Pflege nach
Marie-Luise Friedemann. Das Ziel meiner Arbeit soll eine transparente Darstellung der
bisherigen Interventionsmöglichkeiten im System Familie aufzeigen und die Schnittmengen der
einzelnen Arbeitsfelder darstellen. Die Interventionstheorie nach Helmut Willke dient mir dabei
als theoretischer Rahmen und ich versuche anhand dieser Theorie Verknüpfungspunkte für die
Felder Familiengesundheitspflege und Sozialpädagogische Familienhilfe zu erarbeiten. Im zweiten
Teil der Arbeit stelle ich den theoretischen Hintergrund der Interventionstheorie nach Helmut
Wilke dar. Die Systemtheorie als Basis der Interventionstheorie wird ausführlich behandelt um
die interventionstheoretischen Bereiche Willkes besser zu verstehen. Im dritten Teil schildere
ich den von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) initiierten Bereich der
Familiengesundheitspflege. Im anglo-amerikanischen Raum besser bekannt als Family Health
Nursing. Dieses Arbeitsfeld wird vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) in Zusammenarbeit
mit dem Deutschen Bund für Krankenpflege (DBfK) und der privaten Universität Witten Herdecke
zurzeit als Projekt bearbeitet. Um ein besseres pflegerisches Verständnis vom System Familie zu
bekommen veranschauliche ich die Theorie des systemischen Gleichgewichts in der familien- und
umweltbezogenen Pflege nach Marie-Luise Friedemann im vierten Teil meiner Diplomarbeit. Durch
eine Reflexion des aktuellen Standes von Interaktion in Familien mit Hilfebedarf und anhand von
Dokumentenanalysen der Felder Sozialpädagogischer Familienhilfe (SPFH) sowie Family Health
Nursing (Familiengesundheitspflege) versuche ich Schnittmengen der einzelnen Arbeitsfelder
herauszuarbeiten. Diese Schnittmengenbestimmung werde im darau