Krankheit und Armut bedingen sich gegenseitig und das Klientel rechtlicher Betreuung ist meist
von beidem betroffen. Hinzu kommt häufig noch die soziale Behinderung. Auch wirkt oftmals
Überschuldung als weiterer tragischer Belastungsfaktor. Krisenhafte Entwicklungen sind deshalb
die Regel. Häufig befindet sich der Betreute bei Betreuungsübernahme in einer schweren
existenzgefährdenden Krise. Sofortige Interventionen sind notwendig um die Abwärtsspirale
aufzuhalten. Üblicherweise ist eine psychische Störung Anlasserkrankung für die
Betreuerbestellung. Der die rechtliche BetreuerIn benötigt ein hohes Maß an Kenntnis über die
Ursachen und Verläufe der unterschiedlichen Krankheitsbilder wie Depressionen Schizophrenie
Persönlichkeitsstörungen Demenz Suchterkrankungen u.a. Da einige psychische Erkrankungen mit
einem besonders hohen typischen Verarmungsrisiko behaftet sind bedürfen die Interventionen
rechtlicher Betreuung deshalb einer differenzierten krankheitsspezifischen Anpassung. Für den
professionellen Helfer steht hier die Existenzsicherung des sich in einer Krise befindlichen
Betroffenen im Vordergrund. Diese Kriseninterventionen sind Strategien psychosozialer Hilfen
sind Soforthilfe in menschlichen Ausnahmesituationen. Die Interventionsziele sind grundsätzlich
klienten- und problembezogen zu bestimmen sind methodisch differenziert und unter der
Berücksichtigung der Wünsche und Bedürfnisse der Klienten durchzuführen. Ziel ist die
Stabilisierung der Interventionserfolge: Wirtschaftliche Entlastung Integration in berufliche
und soziale Zusammenhänge autonome Lebensgestaltung kurz: Verbesserung der Lebenslage!
Hochprofessionelles Handeln hier dargestellt am Tätigkeitsfeld Sozialer Arbeit ist unbedingte
Voraussetzung. In diesem Buch werden krisenhafte Entwicklungen auch im gesellschaftlichen
Kontext umfassend dargestellt. Sehr ausführlich werden mögliche Lösungsstrategien anhand
konkreter Fallbeispiele vorgestellt. Neben der rechtlichen wird hier in erheblichem Maße auf
die psychosoziale Dimension der Institution Rechtliche Betreuung eingegangen.