Felix Brauner macht die Konzepte der modernen auf Intersubjektivität ausgerichteten
Psychoanalyse für die Gesellschaftskritik fruchtbar indem er Anknüpfungspunkte zur aktuellen
Kritischen Theorie herausarbeitet. Er wendet dabei die Modelle der Mentalisierungstheorie auf
den Untersuchungsgegenstand der Fremdenfeindlichkeit an. In seiner umfassenden Studie
demonstriert er wie eine strukturell geringere Ausbildung von Fähigkeiten zur
Emotionsregulation und Empathie in der Kindheit und Jugend sowie eine dynamische Anfälligkeit
für Regressionen auf prämentalisierende Reflexionsmodi im Erwachsenenalter zu
fremdenfeindlichen Ressentiments führen können.