Jürgen Hoops von Scheeßel befasst sich in seinem neuen Sachbuch mit der Geschichte der
Hexenverfolgung im Amt Rotenburg auf Grundlage erhalten gebliebener Originalunterlagen zu den
entsprechenden Prozessen gegen Hexen bis 1669. Der Autor hat in gewohnt anschaulicher Art den
Inhalt der mitunter sperrigen Quelltexte in die heutige Zeit übertragen kenntnisreich
kommentiert sowie mit umfangreichen genealogischen Anmerkungen versehen ferner zur
Veranschaulichung Kartenmaterial Illustrationen und Zeichnungen mit beigefügt. Dabei hat er
jeden einzelnen Fall gleichsam als eigenen individuellen Justizfall betrachtet unter
Berücksichtigung der Quellenlage mit gewohnter Akribie rekonstruiert und in einen
genealogischen Kontext gestellt. Zusätzlich zu der für eine breite Leserschaft aufbereiteten
fallweisen Darstellung der vielen Leidensgeschichten präsentiert Hoops von Scheeßels jüngstes
Werk auch zahlreiche bislang noch unbekannte Fakten und zeigt Zusammenhänge und Folgen deutlich
auf. Hervorzuheben ist auch die Tatsache dass er die Hexenverfolgung im evangelischen Teil
Deutschlands thematisiert die in der Literatur bislang nur wenig Beachtung gefunden hat. Lasst
sie brennen ist das Sach- und Geschichtsbuch neben dem 2009 erschienenen Grundlagenwerk
mißbraucht & verbrannt Die Hexenprozesse im Amt Rotenburg Bistum Verden das Jürgen Hoops von
Scheeßel gemeinsam mit einem Co-Autor verfasst hat. Die eingehende Beschäftigung des Autors mit
der Thematik der Hexenverfolgung ist auch motiviert aus dem Umstand heraus dass seine eigenen
Ahnen sowohl auf Opfer- wie auch Täterseite vertreten waren. Vielleicht erklärt sich so seine
besondere Fähigkeit die von der nur wenige Jahrhunderte zurückliegenden menschenverachtenden
Hexenverfolgung ausgelösten Schrecken dem Leser bildhaft und überaus eindrücklich vor Augen zu
führen auch zur Mahnung an die Gegenwart welche Gefahr von gewalttätigem Fanatismus von
Extremismus vom Abschalten des eigenen Denkens ausgeht.