Die Genderdebatte hat das Nonbinäre auf die gesellschaftliche Tagesordnung gesetzt. Sie macht
es zum Gegenstand einer Emanzipationsbewegung zum Anlass für wüste Kontroversen - und für
Hoffnungen auf einen sozialen Umbruch.Um solche Hoffnungen geht es in Michael Ebmeyers rasantem
Essay. Er nimmt die Genderdebatte zum Anlass um das binäre Schema als Ordnungsprinzip
umfassend zu hinterfragen. Dabei wird Ebmeyer nicht esoterisch sondern schlägt eine
Verknüpfung ganz irdischer Strategien für subversives Denken und Handeln vor: die Verfahren der
Dekonstruktion auf erkenntnistheoretischer Ebene - zu Unrecht oft auf das Klischee Alles ist
Text reduziert die Abkehr vom Prinzip Herrschaft als politische Praxis (oder auch: Anarchismus
als Wunschtraum Experiment und Schreckgespenst) das schwierige Bündnis von Feminismus und
LGBTQ-Bewegung als Modell zur Erschütterung autoritärer Gewohnheiten.Angesichts der akuten
Bedrohung unserer Lebensgrundlagen durch die Klimakrise oder der Gefahreines neuen Wettrüstens
wird deutlicher denn je: Wir hängen im binären Schema fest müssen uns aber dringend bewegen.
Wenn es eine Rettung gibt dann ist sie nonbinär.