Über seine Schulzeit die durch häufige Ortswechsel noch erschwert wurde schrieb Heym später
an seinen Verleger Rowohlt er wäre über verschiedene Gymnasien hinweg deportiert worden. Er
litt unter den pedantischen Lehrern die ihm die Literatur eher verleideten als näherbrachten.
In den Briefen und Tagebuchaufzeichnungen des jungen Dichters zeigt sich ein starker Widerwille
ein regelrechter Ekel gegen das von seinem Vater aufgezwungene Jurastudium und das Corpsleben.
Man gewinnt den Eindruck einer unglücklichen Kindheit und Jugend - und doch liegt in seinem
Schreiben in seinen Gedichten eine große Kraft die unbezähmbar nach außen drängt. Nach Marcel
Reich-Ranicki wäre Heym vielleicht einer der größten Dichter Deutschlands geworden jedenfalls
des zwanzigsten Jahrhunderts. 1912 verunglückte der 24-Jährige beim Schlittschuhlaufen auf der
Havel. Heyms kurzer Lebensweg steht exemplarisch für die Strömung des Frühexpressionismus
seine Gedichte sind voller Visionen und Farben apokalyptisch düster nimmt er in seiner Lyrik
die Schrecken der großen Kriege des 20. Jahrhunderts vorweg.