Ein Blick auf Pflege macht deutlich dass mannigfaltige Herausforderungen und Abgrenzungen mit
dem Themenkomplex Pflege und pflegerische Versorgung verknüpft sind. Der Bedarf an
(Langzeit-)Pflege verändert sich im Kontext der demografischen und auch sozioökonomischen
Entwicklung. Gleichzeitig greifen technologische Entwicklungen insbesondere in Kombination mit
Digitalisierungsaspekten auch an den pflegerischen Prozessen an. Letztendlich stellt sich die
Frage wie Pflege sowohl institutionell als auch im organisatorischen Sinne nachhaltig
organisiert finanziert und vor allem für Akteure attraktiv gestaltet werden kann.Die
Verknüpfungen zwischen der weitgehend durchorganisierten und teilweise industriell anmutenden
Gesundheitsversorgung und den sehr diversen Organisationsbildern und -ansätzen sozialer
Arrangements die sich den Aspekten von Sorgebeziehungen widmen kennzeichnet das Bild der
institutionellen Gestaltung von (Langzeit-)Pflege. In dieser Hinsicht sind Aspekte der
Versorgungsgestaltung wie auch der Qualitätsmessung von pflegerischer Versorgung besonders
herausfordernd sowohl aus wissenschaftlicher als auch aus angewandter pflegepraktischer
Sicht.Ob und wie Pflege sich stärker standardisieren und professionalisieren soll oder neue
Formen der Sorgearbeit in niedrigschwelligen Kontexten etwa im lokalen Umfeld an Bedeutung
gewinnen ist genauso Thema des Bandes wie die Frage ob künftig pflegerelevante Risiken als
ein Maß für Pflegesätze oder auch für in einem regulierten Wettbewerbsumfeld von
Pflegeeinrichtungen angepassten Qualitätswettbewerb sinn- und zweckvoll sind.Mit Beiträgen u.
a. von Wolfgang Becker Stefan Greß Martina Hasseler Thomas Klie David Matusiewicz Heinz
Rothgang Andreas Westerfellhaus.Band 2 der Reihe Gesundheitsökonomie für die Versorgungspraxis
- Gesundheit und Pflege herausgegeben von Prof. Dr. h.c. Herbert Rebscher Prof. Dr. Jasmina
Stoebel und Prof. Dr. Jürgen Zerth.