Jeder Internetnutzende verfügt heute über eine Vielzahl unterschiedlicher Benutzerkonten sei es
in sozialen Netzwerken beim E-Commerce für Zahlungsleistungen oder schlicht die
E-Mailadresse. Damit Menschen in der virtuellen Welt identifizierbar werden und interagieren
können sind diese digitalen Identitäten als Grundlage notwendig. Gleichzeitig werden sie auch
vermehrt für kriminelle Zwecke von Beleidigungen bis hin zu Cybercrime missbraucht. Die Polizei
ist demnach gezwungen mit digitalen Identitäten umzugehen um ihren ureigensten Aufgaben
gerecht zu werden.Im Rahmen dieser Veröffentlichung wird der aktuelle Umgang mit digitalen
Identitäten im polizeilichen Kontext sowie Implikationen für die Zukunft dargestellt.
Angefangen bei den Grundlagen der Digitalisierung beleuchtet der Autor ausführlich den Begriff
der digitalen Identität und stellt deren Bedeutung in der heutigen Lebenswirklichkeit dar.
Daran knüpft eine intensive Analyse der Relevanz der digitalen Identität für die Kriminalität
an.Die Polizei hat sich der Thematik pragmatisch angenommen unter anderem mit den ebenfalls
dargestellten OSINT-Recherchen. In der Arbeit wird jedoch diskutiert inwiefern dies die
Bedeutung für die heutige Polizeiarbeit hinreichend abdeckt. Dazu wird das bestehende begrenzte
Hilfskonstrukt zur Speicherung digitaler Identitätsdaten aufgedeckt und die funktionellen
organisatorischen und rechtlichen Problemstellungen welche sich dadurch aufwerfen
thematisiert. Die Veröffentlichung greift die bestehenden Missstände auf und folgert dass
zukünftige Polizeiarbeit in der Lage sein muss in den eigenen Systemen digitale Identitäten
erfassen und verarbeiten zu können. Als Lösungsgrundlage dafür wird die ED-Behandlung 2.0
vorgestellt. Die Arbeit zeigt die notwendigen Rahmenbedingungen auf insbesondere die
Bedürfnisse und Anforderungen der Praxis und beleuchtet eventuelle Alternativen.Die dem Buch
zugrundeliegende Masterarbeit wurde im Jahr 2021 mit dem Zukunftspreis Polizeiarbeit (Behörden
Spiegel) und dem Preis der Stüllenberg Stiftung (Deutsche Hochschule der Polizei)
ausgezeichnet.