Im Zentrum der Gender Studies steht die Frage nach den Wechselbeziehungen von Geschlecht und
Kultur Gesellschaft und Wissenschaften bzw. es werden Bedeutungen erkundet die dem Geschlecht
bei der Konstitution von Identitäten Gemeinschaften und Institutionen zukommen. Auch die
Kinder- und Jugendliteraturforschung geht seit den 1970er-Jahren der Frage nach wie Kinder-
und Jugendliteratur und -medien in den je spezifischen historischen und
gesellschaftlich-diskursiven Bedingungen an der Aushandlung von Geschlecht beteiligt ist.
Gender steht dabei als eine der zentralen Kategorien sozio-kultureller und individueller
Selbstdeutung und -darstellung im Fokus literaturhistorischer Untersuchungen zu Inszenierungen
von Weiblichkeit und Männlichkeit - wie den aktuellen kultur- literatur- und
medienwissenschaftlichen Auseinandersetzungen mit Narrativen Bildsprachen Genres und Medien
zu entnehmen ist - nicht zuletzt auch bei der Erforschung der Rezeptionsprozesse alter und
neuer Medien. Der vorliegende Band versammelt 19 Beiträge der 28. Jahrestagung der Gesellschaft
für Kinder- und Jugendliteraturforschung (GKJF) die vom 4.6. bis 6.6.2015 in Bielefeld (Haus
Neuland) stattfand. Ihnen allen ist gemeinsam sowohl mit Blick auf neuere theoretische Impulse
die von den Gender Studies ausgehen als auch angesichts aktueller Entwicklungen im Handlungs-
und Symbolsystem Kinder- und Jugendliteratur Gender als analytische Kategorie zugrunde zu
legen. Es geht um Re-Visionen zu Genderfragen in historischer Perspektive um Heldinnen und
Helden in (medialer) Gestaltung und Liebeskonstruktionen um Neuvermessungen von Raum Körper
Queerness und Diversity. Last but not least schließt der Band mit einem Gespräch das mit der
Kinder- und Jugendbuchautorin Susan Kreller geführt wurde.