Die acht Aufsätze des vorliegenden Bandes berichten über aktuelle Forschungen zur Landnutzungs-
und Kulturgeschichte des Nordseeküstenraums. Der erste Beitrag ist der systematischen Suche
nach gut erhaltenen mesolithischen Siedlungsspuren und der Entdeckung von Birkenrindenmatten im
westlichen Ostfriesland gewidmet die auf einen im Moor gut konservierten spätmesolithischen
Lagerplatz schließen lassen. Es folgt eine archäologischmetallurgische Studie die Klarheit
über Entstehung und historische Kontextualisierung der berühmten Helgoländer
Kupfer-Reißscheiben schafft. Den chronologischen Schwerpunkt des Bandes stellt ohne Zweifel die
Römische Kaiserzeit dar. In den fünf Aufsätze geht es sowohl um neue Erkenntnisse über in
Ostfriesland identifizierte Celtic fields und siedlungsarchäologische Forschungen im Landkreis
Cuxhaven als auch um neue interdisziplinäre Untersuchungen an den überregional bekannten
Gräberfeldern Fallward und Apensen. Dabei stehen einerseits die Diskussion methodischer Fragen
der unter Laborbedingungen urchzuführenden Erforschung organischer Objekte und andererseits die
dabei neu gewonnenen kulturgeschichtlich spannenden Erkenntnisse im Mittelpunkt. Den Abschluss
bildet eine Studie über ein bei einer Kirchensanierung in Varel entdecktes aus Italien
stammendes Majolikagefäß das im Verlauf des 14. Jahrhunderts in den Norden gelangte und so
schlaglichtartig Verbindungen zwischen dem Mittelmeerraum und dem Nordseeraum während des
späten Mittelalters aufzeigt. The eight contributions to this volume report on current research
on land use and cultural history in the North Sea region. The first chapter is dedicated to the
systematic search for well-preserved Mesolithic settlement traces and the discovery of birch
bark mats in western East Frisia. The find suggests the existence of a well-preserved Late
Mesolithic camp in a boggy location. This is followed by an archaeological and metallurgical
study which clarifies the origin and historical context of the famous Heligoland copper
Reißscheiben ingots. Undoubtedly however it is the Roman period that forms the chronological
focus of this volume. The five corresponding chapters discuss new insights on Celtic fields
identified in East Frisia as well as settlement archaeology in the Cuxhaven district and new
interdisciplinary work at the cemeteries of Fallward and Apensen well-known across a wider
region. Attention centres on the discussion of methodological questions regarding the
investigation of organic artefacts in the laboratory but also on the new and exciting
culture-historical insights this yields. The volume ends with a contribution on an Italian
majolica vessel discovered during the renovation of a church in Varel. The item reached
northern Europe in the course of the 14th century and thereby highlights connections between
the Mediterranean and North Sea areas in the Late Middle Ages.