Die Interessen der am Versicherungsverhältnis beteiligten Parteien sind im Falle einer
Gefahrerhöhung vielschichtig und teilweise unterschiedlich gelagert. Decken sich die Interessen
des Versicherungsnehmers und die des Versicherers kommt es zu Interessenkonflikten die von
der Rechtsordnung zu lösen sind. Der Autor widmet sich neben diesen Interessenkonflikten
Problemen und Fragestellungen innerhalb der Regeln der Gefahrerhöhung auch den Veränderungen
durch die umfängliche VVG-Reform vom 1.1.2008. Einen besonderen Schwerpunkt erhält die Arbeit
durch den rechtsvergleichenden Blick auf das US-amerikanische Versicherungsvertragsrecht das
keine allgemeinen Regeln für Gefahrerhöhungen kennt. Im US-amerikanischen
Versicherungsvertragsrecht finden andere rechtliche Aspekte wie misrepresentation und
concealment sowie warranties und speziell die increase-of-hazard-Klauseln bei Gefahrerhöhungen
Anwendung. Das deutsche und das US-amerikanische System der Behandlung einer Gefahrerhöhung
werden mit Blick auf die Vorteile für Versicherer Versicherungsnehmer Gefahrengemeinschaft
und die Insolvenzfestigkeit von Versicherungsunternehmen untersucht. Neben der intensiven
Auseinandersetzung mit den allge meinen Regelung aus den 23 ff. VVG wendet sich die Arbeit den
besonderen Fällen der Gefahrerhöhung in einzelnen Versicherungssparten zu insbe sondere in der
Transportversicherung Lebensversicherung Berufsunfähigkeits versicherung Unfall ver
sicherung und Krankenversicherung und gibt einen Ausblick auf die weitere Entwicklung der
Regeln zur Gefahrerhöhung.