Michael Wolff zeigt in seinem Buch wie ein Problem das seit dem 19. Jahrhundert von
Interpreten und Kritikern Hegels viel diskutiert worden ist aufgelöst werden kann: Es geht
darum wie sich Hegels Lehre vom Widerspruch zum Begriff des Widerspruchs verhält der in der
Logik als Grundbegriff auftritt. Wolffs Buch wendet sich gegen das verbreitete Missverständnis
Hegels Logik führe einen neuartigen Begriff »dialektischer« Widersprüche ein - ein
Missverständnis das manchmal noch mit dem Vorwurf verknüpft worden ist dieser Begriff sei ein
Scheinbegriff und beruhe auf einer logischen Konfusion mit der die in der Syllogistik
getroffene Unterscheidung zwischen konträren subkonträren und kontradiktorischen Gegensätzen
verwischt und Kants Unterscheidung zwischen »realer« »dialektischer« und »analytischer
Opposition« ignoriert werde. In Wahrheit ist von dialektischen Widersprüchen in Hegels Werken
nirgends die Rede. Eines der Ziele das Hegels Wissenschaft der Logik allerdings im Unterschied
zu traditionellen Logikbüchern verfolgt ist die Beantwortung der Frage was eigentlich ein
(logischer) Widerspruch überhaupt ist. Wolffs Buch zeigt dass Hegels Behandlung dieser Frage
auf einer profunden kritischen Würdigung der Oppositionstheorie beruht die Kants Kritik der
reinen Vernunft teils im Anhang zur »transzendentalen Analytik« teils in der »transzendentalen
Dialektik« entwickelt hat. Der erste Teil von Wolffs Buch bringt eine ausführliche Analyse
dieser Theorie. Der zweite Teil seines Buchs stellt dar wie Hegel die Begriffe des Gegensatzes
und des Widerspruchs in seiner Wissenschaft der Logik und in seiner Enzyklopädie als logische
Grundbegriffe zum Thema macht. Es stellt sich heraus dass seine Erklärung des arithmetischen
Begriffs der Negativität der schon in Kants Oppositionstheorie eine zentrale Rolle spielt für
seine Kantkritik systematisch grundlegend ist. Dadurch kommen interessante systematische
Zusammenhänge ans Licht die zwischen Mathematik formaler Logik und Hegelscher Dialektik
bestehen.Michael Wolff ist Professor für Philosophie an der Universität Bielefeld seit 2007
ist er emeritiert.Weitere Informationen zu diesem Titel unter: http: doi.org 10.4444 70.10.de