Das Ziel dieser Arbeit liegt in der Erarbeitung eines Lyophilisationsprotokolls um die
Lagerstabilität von Doxorubicin (DXR)-beladenen Liposomen zu verbessern. Die Schwerpunkte
liegen dabei in der Überprüfung der geeigneten Einfriergeschwindigkeit der Optimierung der
Primärtrocknung und der Konzentration des Lyoprotektors. Darüber hinaus wird zusätzlich
versucht durch verschiedene Rehydrierungsmodelle und den Zusatz von PEG die Stabilität der
DXR-beladenen Liposomen während der Lyophilisation zu verbessern. Im ersten Teil der Arbeit
werden zunächst DXR und Idarubicin (IDA)-beladene Liposomen mit verschiedenen
Lipidkompositionen hergestellt und hinsichtlich ihrer Lagerstabilität bei
Kühlschrank-Temperatur (2 8 C) und bei 37 C bei verschiedenen pH Werten (entsprechend den
möglichen Zielkompartimenten der Liposomen im Körper) überprüft. Dabei zeigt sich dass
DXR-beladene Liposomen im Allgemeinen eine höhere Einschlusseffizienz (EE) (> 80%) aufweisen
als IDA-beladene Liposomen. Hinzu kommt dass die Lagerstabilität der Liposomen mit DXR
erkennbar stabiler ist als bei Verwendung von IDA. Da dieser Effekt auch bei
Stabilitätsmessungen bei 37 C auftritt werden schließlich DXR-beladene HSPC Cholesterol
(Chol)- Liposomen für die Lyophilisationsversuche eingesetzt. Nach einem ersten
Lyophilisationsdurchlauf zeigt sich dass für die Stabilisierung der Präparation während der
Lyophilisation sowohl die Einstellung der Primärtrocknungstemperatur ( 20 C) als auch die
Konzentrationen der eingesetzten Zucker (Saccharose Trehalose Mannitol) verändert werden
müssen. Saccharose scheint als Lyoprotektor für die Präparation geeignet zu sein. In folgenden
DSC-Untersuchungen können Annahmen über die Glasübergangsstufen der DXR-beladenen HSPC
Chol-Liposomen getroffen werden. Die Lyophilisation unter den neu gewählten
Lyophilisationsbedingungen führt zu einer deutlichen Verbesserung der EE. Gleichzeitig wird der
Einfluss der Sterilfiltration auf HSPC Chol-Liposomen während der Lyophilisation getestet.
Dabei stellt sich heraus dass die EE sterilfiltrierter DXR-beladener Liposomen niedriger als
die EE der unsterilen Präparation liegt. In weiteren Untersuchungen zeigt sich dass die zur
Stabilisierung der Präparation beste Saccharosekonzentration vorliegt wenn HBS (10 mM HEPES
140 mM NaCl) mit Saccharose anstelle von NaCl isotonisiert wird. Außerdem führt eine schnelle
Abkühlrate (Flüssigstickstoff) zur Verbesserung der EE der sterilfiltrierten Präparation. Auch
verdeutlichen verschiedene Reyhydrierungsmodelle dass die einmalige Zugabe des gesamten
sublimierten Wassers zu den höchsten EE-Werte führt. Der Zusatz von mPEG2000-DSPE zeigt sich
als ein vielversprechender Ansatz zur Verbesserung der EE und der Größenverteilung der
Präparation vor und nach der Lyophilisation. Mit der erfolgreichen Gefriertrocknung von
anti-GD2-funktionalisierten HSPC Chol-Liposomen besteht auch auf diesem Gebiet die Möglichkeit
die Lagerstabilität solcher Präparationen verbessern zu können.