Wie wird Erinnerungskultur lebendig und von seinem Ruf nur in staubiger Vergangenheit zu
stochern befreit?Im Jahr 2021 vergleicht sich ein Kind auf einer Hygienedemonstration mit dem
Holocaustopfer Anne Frank eine junge erwachsene Frau aus Kassel mit der
NS-Widerstandskämpferin Sophie Scholl. Menschen stecken sich einen gelben Judenstern an und
halten Plakate hoch auf denen steht: Impfen macht frei was eine Abwandlung der Inschrift
Arbeit macht frei auf dem Eingangstor von Auschwitz ist. NS-Verbrecher sitzen im hohen Alter
erstmals vor Gericht. Wahlergebnisse in europäischen Ländern lassen rechtspopulistische und
-extremistische Kräfte gewinnen. Vor dem Hintergrund dieser Gemengelage unserer Zeit fragt
dieser Leitfaden: Was kann historisch-politische Bildungsarbeit leisten und was können wir aus
der Vergangenheit für die Gestaltung der Gegenwart und Zukunft lernen?Der Erich-Zeigner-Haus
e.V. in Leipzig ist als Verein für historisch-politische Bildung ein Akteur nachhaltiger
Erinnerungsarbeit in Sachsen - seit vielen Jahren initiiert er vielfältige
historisch-politische Bildungsangebote und mischt sich in die Erinnerungsdiskurse ein. Der
beiliegende Leitfaden fasst nun am Beispiel des Landkreises Leipzig das praktische Wissen
zusammen wie man insbesondere Jugendliche und Erwachsene im ländlichen Raum befähigt
erinnerungspolitische Arbeit erfolgreich zu gestalten und umzusetzen.Er bietet eine Einführung
in inhaltliche Grundlagen der historisch-politischen Bildungsarbeit über Recherche- und
Finanzierungsmöglichkeiten bis hin zu organisatorischen Hintergründen und Tipps. Ein lebendiger
Einblick in die praktische Arbeit mit Jugendlichen verschiedener Schulen und Städte befreit die
Erinnerungskultur vom Ruf in staubiger Vergangenheit zu stochern.Mit einem Vorwort von Dr.
Thomas Feist Beauftragter der Sächsischen Staatsregierung für das Jüdische Leben