Jüdinnen und Juden in Deutschland kämpften seit dem 19. Jahrhundert für die Gleichberechtigung
ihrer Gemeinden mit den christlichen Kirchen und für die Rechte des Einzelnen insbesondere auf
religiöse jüdische Bildung. Was ist davon heute geblieben? Wie sind die derzeitigen rechtlichen
Grundstrukturen des Verhältnisses von Staat und Religion in Deutschland allgemein? Welche
Rechte auf ein religiöses jüdisches Leben vermittelt das staatliche Recht wo sind die Grenzen?
Dürfen etwa an Jom Kippur Klausuren geschrieben werden wenn jüdische Schüler:innen in der
Klasse sind? Haben jüdische Schüler:innen an öffentlichen Schulen einen Anspruch auf jüdischen
Religionsunterricht? Gibt es ein Recht auf Arbeitsbefreiung an jüdischen Feiertagen? Kann der
Arbeitgeber das Tragen einer Kippa am Arbeitsplatz verbieten? Ist der Staat verpflichtet
jüdische Gemeinden finanziell zu unterstützen? Wie viel gesetzliche Regelung ist notwendig um
ein möglichst großes Maß an Freiheit und Autonomie zu erlangen bzw. zu erhalten? Die
vorliegende Publikation gibt einen Überblick über die Grundfragen und historischen Hintergründe
des deutschen Religionsrechts über den aktuellen Status jüdischer Religionsgemeinschaften im
staatlichen Recht sowie über Inhalt und Grenzen der Religionsfreiheit des Einzelnen. Was das
Gesetz derzeit gewährleistet wird anhand der Staatsverträge und Themen wie
Religionsbeschimpfung Religionsunterricht Eheschließung und -scheidung oder dem Schächten
dargelegt. Ein Beitrag über den jüdischen Rechtsgrundsatz "Dina deMalchuta Dina" rundet den
Band ab. Mit Grußworten von Josef Schuster und Benjamin Strasser Mit Beiträgen von Daniel
Botmann | Dagmar Coester-Waltjen | Michael Demel | Heinrich de Wall | Michael Germann |
Angelika Noa Günzel | Hans Michael Heinig | Ansgar Hense | Doron Kiesel | Julia Lutz-Bachmann |
Georg Manten | Gerhard Robbers | Hannah Rubin | Peter Unruh | Christian Waldhoff