60 Jahre nach der letzten zusammenhängenden deutschsprachigen Einführung in die Musik der USA
unternimmt die vorliegende Darstellung den Versuch die vielfältigen Voraussetzungen und
Entwicklungsstränge der amerikanischen Musikgeschichte zu bündeln und einem breiten
Lesepublikum anschaulich zu vermitteln.Das vorliegende Buch geht auf die vor einigen Jahren
gefasste Idee der beiden Autoren zurück aus amerikanistischer und musikwissenschaftlicher
Sicht für ein größeres deutschsprachiges Lesepublikum eine Einführung in die amerikanische
Musik und ihre Geschichte zu ermöglichen. Dieses Vorhaben durchlief im Lauf der Arbeit
wesentliche Wandlungen: Der Plan eine Geschichte der amerikanischen Musik von ihren Anfängen
bis heute noch einmal erzählen zu können erwies sich angesichts der Geschwindigkeit des
Literatur- und Forschungszuwachses als undurchführbar. Zudem haben sich die Möglichkeiten sich
im Internet über verschiedenste Bereiche der amerikanischen Musik umfassend und kompetent zu
informieren in diesem Zeitraum so verbessert dass eine redundante Nacherzählung von einzelnen
Phänomenen und Gattungen nicht sinnvoll erscheint die anderswo kompakter vollständiger und
aktueller zu finden sind. Der enzyklopädische Anspruch ist freilich noch im Anhang sichtbar:
Die synoptische Chronik und die Auswahl-Bibliographie versuchen soweit wie möglich das
Panorama um das es geht anzudeuten.So verstehen sich die vier Kapitel des Buchs als
Streifzüge: Spielarten des Populären Kulturelle Vernetzungen Autonomiebestrebungen in der
nordamerikanischen Musikgeschichte und Das 20. Jahrhundert als das amerikanische Jahrhundert.
Sie spiegeln die Intentionen und Interessen aber auch die Grenzen der Kompetenz der Autoren
wider. Letztere werden durch die eher marginale Behandlung der Popularmusik nach 1945 und die
Milieus der Gegenkulturen seit den 1980er Jahren gesteckt. Im Mittelpunkt standen der Wunsch
die geheime Choreographie der amerikanischen Musik transparenter zu machen und Themen zu
behandeln die einem deutschsprachigen Publikum entweder vertraut sind (wie der Minimalismus)
oder aber mit europäischen Bezügen (Migration und kultureller Austausch) zu tun haben deren
systematische Erforschung erst jetzt beginnt. Das Buch verzichtet daher auch weitgehend auf
Werkbesprechungen zugunsten von Kontextualisierungen. Die Kapitel sind so geschrieben dass sie
auch für sich gelesen werden können gelegentliche Redundanzen sind daher möglich aber auch
beabsichtigt da dieselben Themen oder Akteure dann in anderen Zusammenhängen erscheinen.Nicht
anders als frühere Bücher über die amerikanische Musikgeschichte ist auch dieses Buch ein work
in progress auf dessen Weiterentwicklung die Autoren hoffen. Für eine kritische
Auseinandersetzung den Hinweis auf Leerstellen und Fehler sind sie dankbar hoffen aber
gleichzeitig dass diese tour de force und tour de horizon möglichst viele Leser anregen wird
eigene Streifzüge in der faszinierenden Landschaft der amerikanischen Musik zu unternehmen.